Nach der Übernahme und Integration von Auerbach Marine aus Hamburg arbeitet die im bayerischen Schnaittenbach ansässige Reederei Minship bereits an weiteren Wachstumsschritten.
Die Geschäftsführer Markus Hiltl und Arne Seesemann sprechen in der neuen Episode des HANSA PODCASTs ausführlich und exklusiv über die Bulk- und MPP-Schifffahrtsaktivitäten der Reederei, das aktuelle Set-up sowie strategische Überlegungen und Pläne.
Die früher als MST, oder Mineralien Seetransport, bekannte Reederei ist traditionell im Bulker-Geschäft aktiv gewesen. In den vergangenen Jahren war dann ein immer engeres Miteinander mit der Hamburger MPP-Reederei Auerbach von Lucius Bunk entstanden – zunächst durch eine Zusammenlegung des technischen Managements im Jahr 2021 und schließlich Ende 2023, als Minship Auerbach Marine übernahm und seither allein unter dem Namen Minmarine dieses technische Management aller Bulk- und MPP-Schiffe übernommen hat. Die operativen Aktivitäten m MPP-Sektor sind unter dem neuen Namen Minmarine MPP vereint.
»Bilinguales Arbeiten« in bayerisch-hamburgischer Reederei Minship
Bei der Integration hat es zwar auch an der einen oder anderen Stelle geruckelt, aber nun sei sie abgeschlossen, sagt Hiltl.
Da könnte es doch eine Option sein, mit diesen Erfahrungen, den Weg weiterzugehen und das Portfolio weiter auszubauen, vielleicht ein Unternehmen zu übernehmen oder zu integrieren, oder? »Das können wir bejahen«, sagt Seesemann, der unter anderem auch auf das technische und kommerzielle Schiffsmanagement eingeht. Eine gewisse Größe sei für bestimmte Aspekte vorteilhaft, das Management werde immer anspruchsvoller, das können für einen kleinen Reeder zunehmend schwieriger werden. »Wir haben in der Tat Interesse an einem strategischen Partner oder auch zweien mit gleichen Interessen«. Man sei offen für unterschiedliche Konstellationen. Es werden in dieser Hinsicht auch Gespräche geführt, wie Hiltl bestätigt.
Die beiden Minship-Geschäftsführer sprechen über Wachstumschancen, eine Verdopplung der Flotte, eine »Multistrategie« mit Charter und Third-Party-Management, »geschickte« Schiffskäufe und -käufe, Neubauten sowie aktuelle und potenziell künftige Schiffsgrößen in der Flotte. Aktuell sind Neubauten im Zulauf, die per Timecharter (inklusive Kaufoption) in die Minship-Flotte stoßen – ein Modell, »um die Risiken besser im Griff haben zu können«. Seesemann geht darauf ein, ob weitere Neubauten denkbar sind.
Nicht zuletzt dreht sich das Gespräch um geografische Expansionsoptionen, Zugang zu Ladungen, eine geringere Vorhersehbarkeit in der Schifffahrt und auf den Frachtmärkten (Stichwort Huthi-Angriffe im Roten Meer, Geopolitik, Ukraine-Krieg), die Herausforderungen bei der Integration von Auerbach Marine, das neue Set-up, Chancen durch die Integration sowie Unterschiede und Ergänzungen an den beiden Standorten und »bilinguales Arbeiten« in einer bayerisch-hamburgischen Reederei.
Hören Sie hier die neue Episode: