Die Bundesregierung verhindert den geplanten Verkauf des Gasturbinengeschäfts vom MAN-Konzern nach China. Als Grund gilt eine zu große Nähe des Käufers zum chinesischen Militär.

Im vergangenen Jahr hatte MAN Energy Solutions den Verkauf des Gasturbinengeschäfts an den auch in der maritimen Industrie aktiven Konzern CSIC Longjiang GH Gas Turbine Co Ltd. (GHGT) bekannt gegeben.[ds_preview]

Man setze mit dieser Anpassung des Portfolios »die strategische Ausrichtung auf Lösungsangebote für die Dekarbonisierung fort«, hieß es seinerzeit zur Begründung für den unterzeichneten Kaufvertrag. MAN hatte an den Standorten in Oberhausen und Zürich unter anderem Gasturbinen vom Typ MGT bis zu einer Größe von 8 Megawatt für die Anwendung als mechanischer Antrieb oder zur Energiegewinnung produziert und gewartet. »Der Produktbereich steht inzwischen nicht mehr im Zentrum der Wachstumsstrategie des Unternehmens«, schrieb der Konzern im Juni 2023.

Im Herbst wurde bereits bekannt, dass Berlin den Verkauf intensiv prüfen will. Nun hat die Bundesregierung ihr Veto eingelegt, wie mehrere Medien berichten. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die Meldungen bestätigt. Man sei offen für Investitionen in Deutschland, aber Techniken, die für die öffentliche Sicherheit und Ordnung relevant seien, müssten vor »Informationsabfluss« geschützt werden. Weitere Details wollte Habeck nicht zunächst nicht nennen. Laut einem Bericht des Handelsblatts gehört zu den Gründen für das Veto auch, dass CSIC eine enge Beziehung zur Rüstungsindustrie in China hat und auch Antriebstechnologien für Marine-Schiffe des Landes herstellt.