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Das vom norwegischen Schiffsmagnaten John Fredriksen kontrollierte Unternehmen Avance Gas trennt sich von seiner VLGC-Flotte.

Die insgesamt zwölf Schiffe gehen für 1,05 Mrd. $ an BW LPG, die in bar sowie in Aktien gezahlt werden. [ds_preview]

Die in Oslo notierte Tochter der BW-Gruppe aus Singapur übernimmt die Schiffe, die zwischen 2015 und 2023 gebaut wurden, und erweitert damit die eigene Flotte auf 41 VLGCs (Very Large Gas Carriers). Der Kauf soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, ebenso wie die Ablieferung an das Unternehmen. Die Milliarden setzen sich aus 12,77% Anteil an BW LPG im Wert von rund 333 Mio. $ sowie 585,4 Mio. $ bar zusammen. Hinzu kommen 132 Mio. $ an Schulden im Zusammenhang mit zwei der Schiffe, die Avance Gas übernimmt.

„Dieser strategische Kauf unterstützt das Bestreben der BW LPG, ihre Kunden mit verbesserten Transport- und Produktlieferoptionen im schnell wachsenden LPG-Markt zu bedienen“, sagte Andreas Sohmen-Pao, Vorstand bei BW. „Die Hinzufügung dieser zwölf Schiffe wird zu einer erweiterten Flotte und größerer Flexibilität führen und dürfte sich nach unserer Markteinschätzung positiv auf die Erträge auswirken. Sie werden auch unsere Produkthandels- und Terminalaktivitäten unterstützen.“

Avance Gas erwartet mehrere 100 Mio. $ Gewinn

Avance Gas rechnet durch die Verkäufe mit einem Gewinn zwischen 310 und 320 Mio. $. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen bereits vier weitere VLGCs an andere Abnehmer verkauft, woraus sich für das Jahr 2024 ein Gewinn von rund 435 Mio. $ ergeben wird. Durch den Verkauf wird Avance Gas der zweitgrößte Investor in BW LPG sein.

Die eigene Flotte sei „etwas unterdimensioniert“, erklärte Avance-CEO Øystein Kalleklev, weshalb man sich dazu entschieden habe, die hohen Secondhand-Preise zu nutzen und die Schiffe zu verkaufen. „Wir finden, dass BW LPG mit einem integrierten Geschäftsmodell zu einem relativ moderaten Preis gut positioniert ist, und diese Transaktion wird BW LPG durch Kosten- und Ertragssynergien weiter stärken. Unserer pragmatischen Ansicht nach spielt es keine Rolle, ob die Schiffe schwarz oder hellgrün sind, solange sie Geld einbringen“, fügte er hinzu.

Diese Flottenerweiterung komme zu einem günstigen Zeitpunkt, da die Auslieferung von VLGC-Neubauten nachlasse und das weltweite LPG-Exportvolumen weiter wachse, so BW LPG. Die weltweite VLGC-Flotte wird bis Ende des Jahres etwa 400 Schiffe umfassen, wobei 13 weitere Neubauten bis 2025 abgeliefert werden sollen.