Der Hamburger Asset- und Shipmanager Ernst Russ hat trotz eines Umsatzrückgangs ein positives Fazit aus dem ersten Halbjahr 2024 gezogen.
In den ersten sechs Monaten habe man „im internationalen Schifffahrtsmarkt von dem nachhaltigen Beschäftigungskonzept der Flotte profitieren und die positive Geschäftsentwicklung erwartungsgemäß fortsetzen“ können, teilte Ernst Russ heute mit.[ds_preview]
Die Ernst Russ AG, deren größter Einzelgesellschafter die Hamburger Schifffahrtsgruppe Döhle ist, berichtet in ihrer Bilanz von einer „beachtlichen Entwicklung“ der internationalen Containerschifffahrt: „Anfang des Jahres waren die Prognosen geprägt von massiven Überkapazitäten, die die Nachfrage in der Containerschifffahrt sehr deutlich übersteigen sollten. Das Rote Meer ist allerdings bis heute infolge der Attacken auf Handelsschiffe der jemenitischen Huthi-Miliz praktisch unpassierbar, so dass ein Großteil der Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden muss. Die Überlastungen der wichtigsten Häfen der Welt aber auch die Tonnagenachfrage sind infolgedessen erheblich angestiegen.“
In diesem Marktumfeld haben sich die Umsatzerlöse der Ernst Russ AG im ersten Halbjahr aufgrund des Rückgangs der Charterraten „erwartungsgemäß“ um 8,8 Mio. auf 87,6 Mio. € vermindert, heißt es.
29 Schiffe in Flotte von Ernst Russ
Derzeit betreut die Unternehmensgruppe eine Flotte von 29 Schiffen, die sie zum Teil mit strategischen Partnern betreibt. Der Fokus liegt dabei auf Containerschiffen der Größenklassen von 700 bis 4.200 TEU, ergänzt um zwei größere Containerschiffe mit rund 6.600 bzw. 13.400 TEU sowie einem Handysize-Bulker mit 38.000 tdw und einem Multipurpose-Schiff.
Im ersten Halbjahr betrug die durchschnittliche Charterrate 17.500 $/Tag (Vorjahresvergleichszeitraum: 19.920 $/Tag) bei einer Beschäftigungsquote von 97% (94%). Das Betriebsergebnis hat sich den Angaben zufolge „insbesondere aufgrund des Verkaufs eines Containerschiffes“ sowie einer geringeren Zahl an planmäßigen Dockungen von 27,6 auf 36,5 Mio. € erhöht. Das Konzernergebnis nach Steuern und vor Minderheiten beträgt 37,8 Mio. €, wovon auf andere Gesellschafter 13,8 Mio. € entfallen.
Für das Gesamtgeschäftsjahr 2024 erwartet die Ernst Russ-Gruppe vor dem Hintergrund „der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und der weitgehend abgesicherten Beschäftigungssituation“ der Flotte unverändert Umsatzerlöse in einer Bandbreite zwischen 155 und 175 Mio. € und ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen 47 und 67 Mio. €.