In der ersten Jahreshälfte ist das Containeraufkommen im Göteborger Hafen um 5 % auf 467.000 TEU gestiegen. Der im ersten Quartal beobachtete Aufwärtstrend bei den Importmengen hält an.[ds_preview]
»Die Signale, die wir zu Beginn des Jahres vom Markt erhalten haben, dass Kaufkraft und Nachfrage steigen, haben sich als richtig erwiesen«, sagt Claes Sundmark, stellvertretender Vertriebsleiter beim Göteborger Hafen. »Auch die Exportmengen steigen weiter an, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die schwedische Forstindustrie ihre Exporte über den Göteborger Hafen ausweitet.«
Der Hafen von Göteborg ist der größte Hafen Schwedens. Rund 20 % des schwedischen Außenhandels und über 50 % des gesamten Containerverkehrs werden hier abgewickelt.
Das zweite Quartal 2024 markiert das 15. aufeinanderfolgende Quartal mit einem Wachstum des gesamten Containeraufkommens des Hafens, was einen stetigen Anstieg seit dem dritten Quartal 2020 bedeutet.
Positiv entwickelt hat sich auch der Hinterlandverkehr per Zug: Die Zahl der per Bahn zum und vom Hafen transportierten Container ist mit einem Zuwachs von 6 % in der ersten Jahreshälfte sprunghaft angestiegen. Grund dafür sei nach Angabe des Hafens eine Kombination aus wachsenden Volumina an bestehenden Bestimmungsorten im ganzen Land sowie auf die Aufnahme mehrerer neuer Bestimmungsorte in das Schienennetz des Hafens.
4 % weniger Umschlag von RoRo-Einheiten
Anders der Trend beim innereuropäischen RoRo-Verkehr des Göteborger Hafens, der die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Nord- und Mitteleuropa mit hochfrequenten Abfahrten verbindet: Er ging in der ersten Jahreshälfte um 4 % auf 270.000 umgeschlagene RoRo-Einheiten zurück.
»Diese Verlangsamung hängt mit der anhaltenden Unsicherheit in der europäischen Wirtschaft zusammen. Aber relativ gesehen haben wir in Göteborg gute Zahlen«, unterstrich Sundmark. »Betrachtet man den vergleichbaren Verkehr in anderen Häfen, so ist der Rückgang größer.«
Der Umschlag von Neufahrzeugen im Hafen ging in der ersten Jahreshälfte ebenfalls zurück, und zwar um 3 % auf 132.000 Fahrzeuge. Der Rückgang sei nach Angaben des Hafens vor allem auf die Abnahme der Autoimporte nach Schweden zurückzuführen, die sich nach Angaben von Mobility Sweden durch um 6 % weniger Neuzulassungen in Schweden in diesem Zeitraum erklären lasse.
Göteborg schlägt 13 % mehr Energieerzeugnisse um
Der Umschlag von Energieerzeugnissen im Hafen ist hingegen im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 um 13 % auf 11 Millionen Tonnen gestiegen. Damals seien die Volumina aufgrund geplanter Wartungsstopps und Investitionen in höhere Kapazitäten für die Biokraftstoffproduktion relativ niedrig gewesen.
Weniger Kreuzfahrtschiffe
Rückläufig war das Segment Kreuzschifffahrt: Der Göteborger Hafen wurde in der ersten Jahreshälfte von 26 Kreuzfahrtschiffen angelaufen, im Vergleich zu 33 im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist auf geplante Arbeiten an einem der Kreuzfahrtterminals des Hafens in Arendal zurückzuführen, das vorübergehend geschlossen war. Bei den Fähren stieg die Zahl der Passagiere um 3 % auf 652.000.
Göteborg legt beim Massengutumschlag zu
Der Umschlag von konventionellen Massengutschiffen nimmt unterdessen weiter zu. In der ersten Jahreshälfte wurden 270.000 Tonnen trockenes Massengut umgeschlagen, was einer Zunahme von 31 % entspricht. Dieser Anstieg ist auf neue Exportströme von Forstprodukten, Granulat und Baumaterialien für große Infrastrukturprojekte zurückzuführen.