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Die taiwanesische Containerlinienreederei Yang Ming – Nr. 10 im Weltmarkt – hat für das erste Halbjahr eine sehr gute Bilanz mit großen Steigerungen vorgelegt. Davon soll auch die Flotte profitieren.

Yang Ming meldete für das zweite Quartal Einnahmen von umgerechnet rund 1,65 Mrd. $, eine Steigerung um 50% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.[ds_preview]

Der Nettogewinn nach Steuern belief sich auf 435,6 Mio. $. Der konsolidierte Umsatz für das erste Halbjahr 2024 erreichte 3,02 Mrd. $, ein Anstieg um 34%. Der Nettogewinn nach Steuern wird mit 729,82 Mio. $ angegeben. »Aufgrund der starken Nachfrage und der gestiegenen Frachtraten in der ersten Jahreshälfte verzeichnete Yang Ming eine beeindruckende Rentabilität im Vergleich zum Vorjahreszeitraum«, teilte die Reederei, Noch-Partner von Hapag-Lloyd in der Kooperation »THE Alliance« mit.

Trotz einiger Unsicherheiten bei den Rahmenbedingungen blickt das Unternehmen aus Taiwan nicht allzu pessimistisch in die nahe Zukunft: Die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens seien weiterhin die Haupttreiber des globalen Wachstums. »Für den Schifffahrtsmarkt wird für 2024 eine Wachstumsrate des Angebots prognostiziert, die das Nachfragewachstum um etwa 7,6% übersteigt«, heißt es in einer Mitteilung zur Bilanz. Die Krise im Roten Meer, die darauffolgende Umleitung der Schiffe und Überlastung der Häfen hätten einen Teil der Überkapazitäten aufgefangen. »Dennoch bleibt die Weltwirtschaftslage prekär. Anhaltende Dienstleistungspreise und Handelsspannungen verlangsamen das Tempo des Inflationsabbaus und erhöhen die Inflationsrisiken«, so Yang Ming weiter.

Sodann werden einige Unsicherheiten genannt: Die US-Wirtschaft scheine sich nach einer Phase der Stärke nun zu verlangsamen, da der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in diesem Jahr auf einen neuen Tiefstand gefallen ist und die Arbeitslosenquote wieder steige.

Zudem könnte die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA die wirtschaftliche Lage weiter verunsichern. Trotz des bescheidenen Wirtschaftswachstums in der Eurozone bleibe dessen Stärke abzuwarten. Die jüngsten geopolitischen Spannungen könnten ebenfalls zu einer wachsenden Instabilität beitragen.

Yang Ming kauft weitere Schiffe

»Als Reaktion auf den volatilen Schifffahrtsmarkt« sei man bestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Dienstleistungen zu verbessern. Die Reederei will ihr Flottenmanagement durch die Optimierung der Flottenressourcen verbessern und Trends zur Emissionsreduzierung stärker in den Blick nehmen.

»Zu diesem Zweck hat Yang Ming seine strategische Partnerschaft mit Reedereien vertieft und der Vorstand hat heute den Kauf von zwei langfristig gecharterten 11.000-TEU-Schiffen genehmigt«, schreibt die Reederei. Zusätzlich zu bereits erworbenen fünf 14.000-TEU- und drei 11.000-TEU-Schiffen soll dieser Kauf die Wettbewerbsfähigkeit der Dienste stärken und die Flottenressourcen rationalisieren. Auch Neubauten sind bekanntlich ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Linienreederei.

Update zu »YM Mobility«

Kurz zuvor hatte Yang Ming auch ein Update zur Feuer-Havarie auf der »YM Mobility« veröffentlicht. Am Sonntag seien keine Flammen mehr an Bord zu sehen gewesen, und die Kühlmaßnahmen liefen.

»Die genaue Ursache des Vorfalls muss noch durch eine professionelle Untersuchung geklärt werden«, so die Mitteilung. Vertreter von P&I-Clubs, Klassifikationsgesellschaften und Gutachter sind vor Ort, um sich mit den Behörden abzustimmen.