Anemos, TOWT
„Anemos“ (© TOWT)

Die „Anemos“, ein neuartiger Segelfrachter der französischen Reederei TOWT, hat mit einer Ladung von 1.000 t zu ihrer Jungfernfahrt abgelegt. Das Schiff fährt von Le Havre nach New York.

Zukünftig plant die Reederei regelmäßige Verbindungen, unter anderem nach Kolumbien und Brasilien. [ds_preview]

In Auftrag gegeben wurde die 81 m lange „Anemos“ (griech. „Wind“) vor zwei Jahren bei Piriou-Werft, die den Rumpf am Standort Rumänien baute. Die Ausstattung erfolgte in Concarneau.

Das Schiff wurde von mehreren französischen Herstellern entworfen. Ein Großteil des Know-hows kommt dabei aus dem Hochsee-Segelsport. Im Vergleich zu herkömmlichen Containerschiffen sollen die CO2-Emissionen des Seglers um über 90% geringer sein. Wie die Reederei mitteilte, komme der Frachter derzeit dank günstiger Winde gut voran.

Anemos, Le Havre, TOWT
Beladung der „Anemos“ in Le Havre (© TOWT)

„Anemos“ fährt fast CO2-frei

Die Ladekapazität der „Anemos“ ist mit ca. 1.000 t deutlich geringer als ein modernes Frachtschiff. TOWT (TransOceanic Wind Transport) gab jedoch an, dass die CO2-Emissionen pro transportierter Einheit nur 2 g pro Tonnenkilometer betragen. Dies sei weniger als ein Zehntel dessen, was ein Sub-Panamax-Containerschiff ausstoße. Die an Bord der „Anemos“ beförderten Güter sollen mit einem speziellen Zertifikat versehen werden, um Verbraucher auf den nachhaltigen Transport hinzuweisen. Selbst die Fahrtennummer soll darauf vermerkt sein.

TOWT plant insgesamt acht Verbindungen, die regelmäßig nach Kolumbien, Martinique, Guadeloupe und Brasilien fahren. Wichtigste Güter werden Kaffeebohnen und Schokolade sein. Auch eine Transatlantikroute zwischen Le Havre und New York soll eingerichtet werden. Zu den ersten Kunden gehören unter anderem die Rösterei Cafe William und der Cognac- und Champagnerkonzern Martell Mumm Perrier Jouët, die auf der ersten Fahrt 1.000 Paletten nach New York verschifft.