In diesem Jahr sind bereits mehr Containerschiffe als im gesamten Vorjahr bestellt worden. Das Orderbuch liegt bereits bei über 10 Mio. TEU.
Es hatte zunächst nach einem Knick in der Bestellflut ausgesehen, als im vierten Quartal 2023 nur sechs Schiffe mit einer Kapazität von 4.746 TEU unter Vertrag genommen wurden. Doch der Wind hat sich mit Beginn des Jahres 2024 wieder gedreht, schreibt die Schifffahrtsorganisation Bimco in einer aktuellen Analyse.
Seit Anfang 2021 seien Neubauten mit einer Gesamtkapazität von knapp 10,5 Mio. TEU bestellt worden, sagt Niels Rasmussen, Chief Shipping Analyst bei Bimco. Die bisher für 2024 kontrahierte Kapazität von 1,59 Mio. TEU ist die dritthöchste seit 2008 und wird nur von den ersten sieben Monaten der Jahre 2021 und 2022 übertroffen.
Vierjahresrekord bei bestellten Containerschiffen
Zusammen mit den 8,86 Mio. TEU, die in den Jahren 2021-2023 unter Vertrag genommen werden, wurde der bisherige Vierjahresrekord von 8,31 Mio. TEU (2004-2007) bereits weit übertroffen. Die seither kontrahierte Kapazität fügt der Bestandsflotte 44% an neuer Kapazität hinzu.
Das tatsächliche Flottenwachstum relativiert sich durch die Zahl der Schiffe, die gleichzeitig verschrottet werden. „Die Schiffsrecyclingaktivität war seit 2021 jedoch sehr gering“, sagt Rasmussen. Seit 2021 betraf das nur 150 Schiffe (0,24 Mio. TEU). In der Folge stieg das Durchschnittsalter der Containerschiffe von 13 Jahren zu Beginn des Jahres 2021 auf heute 13,9 Jahre.
„Es wird erwartet, dass die Flotte bis zum Ende des Jahrzehnts um mindestens 12% wachsen wird, was einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 2,4 % entspricht. Daher, so fürchtet die Bimco, könnte es zu einem ausgeprägten Überangebot kommen, sobald die Krise im Roten Meer endet. Denn mit dem Wegfall des zeitraubenden Umwegs um das Kap der Guten Hoffnung dürfte die Nachfrage nach Schiffen deutlich sinken.
