Lloyd’s Register und das britische Unternehmen Core Power führen eine Studie für die Verwendung von Nuklearantrieben auf Containerschiffen durch.
Ziel der gemeinsamen regulatorischen Studie von Lloyd’s Register und Core Power ist es, die Machbarkeit und die Rahmenbedingungen für ein nuklear betriebenes Feeder-Containerschiff mit einem Reaktor der vierten Generation zu untersuchen.[ds_preview]
Nach ersten Planungen haben führende Unternehmen der Branche, zu denen auch die Reederei Maersk gehört, ihre Zusammenarbeit durch eine Vereinbarung über ein gemeinsames Entwicklungsprojekt formalisiert.
Nuklearantrieb könnte Schlüsselrolle spielen
Die Studie will die Anforderungen an aktualisierte Sicherheitsvorschriften sowie das verbesserte betriebliche und behördliche Verständnis untersuchen, das für die Anwendung eines Nuklearantriebs in der Containerschifffahrt erforderlich ist. Darüber wird soll die Studie dazu beitragen, den Mitgliedern der maritimen Wertschöpfungskette, die sich mit dem wirtschaftlichen Nutzen von Kernenergie befassen, Einblicke zu liefern, um ihre Flottenstrategie auf die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen auszurichten.
„Die Initiierung dieser gemeinsamen Studie markiert den Beginn einer spannenden Reise zur Erschließung des Potenzials der Kernenergie in der maritimen Industrie, die den Weg für einen emissionsfreien Betrieb, flexiblere Servicenetzwerke und eine größere Effizienz in der Lieferkette ebnet“, unterstrich Nick Brown, CEO von Lloyd’s Register.
Core Power: Netto-Null-Emissionen mit Kernenergie
Mikal Bøe, CEO von Core Power, betonte: »Es gibt keine Netto-Null-Emissionen ohne Kernenergie.“ Ein entscheidender Schlüssel zur Erschließung des enormen Potenzials der Kernenergie für die Umgestaltung des maritimen Sektors sei der Normenrahmen für die kommerzielle Versicherbarkeit schwimmender Kernkraftwerke und eines Nuklearantriebs auf Schiffen, die in küstennahen Umgebungen, Häfen und Wasserstraßen eingesetzt werden. „Wir freuen uns sehr, mit drei der angesehensten europäischen Branchenvertreter zusammenzuarbeiten, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, wie dies erreicht werden kann.“
Maersk: Bisher haben die Nachteile überwogen
„Bisher haben die Nachteile die Vorteile der Technologie eindeutig überwogen“, sagte Ole Graa Jakobsen, Head of Fleet Technology bei Maersk. Wenn diese Herausforderungen durch die Entwicklung der neuen Reaktorkonzepte der vierten Generation bewältigt werden könnten, könnte die Kernenergie jedoch in 10 bis 15 Jahren zu einem weiteren möglichen Dekarbonisierungspfad für die Logistikbranche heranreifen.