Das Methanol-Institut will einen wesentlichen Beitrag zur Regulierung der Schifffahrt leisten und kann dabei einen Erfolg verbuchen: Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO hat dem Verband offiziell den Beraterstatus verliehen.

Dieser „Consultative Status“ ermöglicht es dem Methanol-Institut, das nach eigenen Angaben über 100 Mitglieder aus den Reihen von Methanolproduzenten und -händlern, Transporteuren, Schiffseignern und Technologieunternehmen zählt, als Beobachter an den IMO-Sitzungen teilzunehmen und fachliche Beiträge zu den Diskussionen im Plenum und in den Arbeitsgruppen zu liefern.[ds_preview]

Bei der IMO spielt der »consultative status« eine nicht unwesentliche Rolle und ist bei Organisationen und Verbänden sehr beliebt, zuletzt hatte beispielsweise der Motorenverband CIMAC den Status bekommen. Aktuell gibt es 89 Akteure mit diesem Status. Nichtstaatliche internationale Organisationen, »die in der Lage sind, einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit der IMO zu leisten«, können vom Rat mit Zustimmung der Versammlung einen beratenden Status erhalten, heißt es seitens der UN-Institution.

Methanol-Institut: „Entscheidender Zeitpunkt“

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Das IMO-Hauptquartier in London (© IMO)

Jede Organisation, die einen beratenden Status bei der IMO anstrebt, muss »beträchtliches Fachwissen« sowie die Fähigkeit nachweisen, in ihrem Zuständigkeitsbereich einen Beitrag zur Arbeit der IMO zu leisten. Sie muss außerdem nachweisen, dass sie keinen Zugang zu den Arbeiten der IMO über andere Organisationen hat, die bereits einen beratenden Status haben, und dass ihre Mitgliedschaft »wirklich international« ist, d.h. dass sie eine Reihe von Mitgliedern hat, die einen breiten geografischen Bereich und in der Regel mehr als eine Region abdecken.

Beim Methanol-Institut ist man entsprechend froh über die Ernennung: „Wir erhalten den beratenden Status zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Schifffahrtsindustrie mit einem deutlichen Anstieg der Aufträge für umweltfreundlichere Schiffe den Übergang zu alternativen Kraftstoffen weiter vorantreibt“, sagte CEO Gregory Dolan heute. „Wir sind den IMO-Mitgliedsstaaten dankbar, dass sie den Mehrwert der Expertise unserer Organisation anerkennen, und wir freuen uns darauf, zur wichtigen Arbeit der IMO beizutragen, die darauf abzielt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.“

Der Verband will den beratenden Status nutzen, um enger mit den Mitgliedsländern zusammenzuarbeiten, um „robuste rechtliche Rahmenbedingungen“ für kohlenstoffarme Schiffskraftstoffe zu schaffen, Standards für die sichere Konstruktion, den Betrieb und das Bunkern von Methanol zu entwickeln und marktbasierte Maßnahmen zur Unterstützung der Einführung von kohlenstoffarmem und erneuerbarem Methanol zu schaffen.

Das Institut hat sich bereits unter anderem für seine Aufnahme in den überarbeiteten IGF-Code (International Code of Safety for Ship Using Gases or Other Low-flashpoint Fuels) im Jahr 2020 eingesetzt. Seitdem hat man sich für politische Initiativen auf regionaler und globaler Ebene eingesetzt, Standards für das Bunkern und die Ausbildung der Besatzung unterstützt und sich anderen branchenübergreifenden Gruppen angeschlossen.

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