Die Werft Strela Shiprepair vergrößert sich: Das Unternehmen einigte sich mit der Stadt Stralsund über eine Nutzung der großen Schiffbauhalle im Maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft.

Strela füllt damit eine Lücke, die durch den unlängst bekannt gewordenen Rückzug von Fosen Yards vom Gelände entsteht. [ds_preview]

„Für uns eröffnet dies die Möglichkeit, die bisherigen Reparatur- und Umbaukapazitäten deutlich zu vergrößern“, sagte Strela-Geschäftsführer Jan Tebbe-Simmendinger anlässlich der Einigung. „Zusätzlich können wir mit Partnern Bau- und Umbauprojekte angehen.“

Strela erweitert Kapazitäten deutlich

Die große Halle erweitert die Kapazitäten von Strela Shiprepair beträchtlich. Die Arbeitsfläche beträgt 90.000 m2, sodass dort Schiffe bis zu 260 m Länge und 30 m Breite bearbeitet werden können. Die Hallenkräne besitzen eine Tragkraft von bis zu 800 t, auch ein Syncrolift zum Heben der Schiffe ist installiert. Weiterhin steht eine 720 m lange Werftpier zur Verfügung, die zwei zusätzliche 50-t-Kräne besitzt.

Strela selbst – 2022 gegründet und seit 2023 im Geschäft – nutzte bisher einen eigenen 720 m langen Werftkai mit einer Bekranung von 100 t. Aktuell beschäftigt die Reparaturwerft 48 Mitarbeiter.

Stralsund kündigt Pachtvertrag mit Fosen

Das Unternehmen reagiert mit dieser Erweiterung auf den Rückzug von Fosen Yards vom Volkswerft-Gelände. Die Werft hatte bisher unter anderem die große Schiffbauhalle gepachtet, doch die Stadt Stralsund kündigte den Vertrag vorzeitig. Es sei Fosen „trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, in dem erwarteten Umfang Schiff- und Stahlbauprojekte nach Stralsund zu holen oder die angestrebte Anzahl von Arbeitsplätzen zu schaffen“, teilte die Hansestadt am Mittwoch mit. Fosen beschäftigte in Stralsund zuletzt 45 Mitarbeiter, nach Angaben des NDR waren „angeblich 100“ mit der Stadt vereinbart.

Einen Tag nach der Kündigung des Vertrags habe Fosen Insolvenz angemeldet, wie der Rundfunk mitteilte. Ausstehende Aufträge könnten nicht mehr abgeliefert werden.

Das norwegisch-deutsche Schiffbauunternehmen hatte seit 2022 große Flächen der Kompaktwerft und die Schiffbauhalle gepachtet und zu diesem Zweck die Fosen Yards Stralsund GmbH gegründet. Zweiter großer Pächter der ehemaligen MV-Werft ist das Schiffbau-Unternehmen Ostseestaal.