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Nach dem Taifun „Bebinca“, dem stärksten Taifun, der Shanghai seit 1949 heimgesucht hat, drohen große Verspätungen und Schiffsstaus im weltweit größten Containerhafen.

Die Schiffe, die in Erwartung des Taifuns, der am 16. September über den Hafen hinwegfegte, aus dem verkehrsreichsten Hafen der Welt umgeleitet wurden, sollen noch in dieser Woche zurückkehren.[ds_preview]

Das dürfte zu Herausforderungen in der Logistik führen. So hat etwa Hapag-Lloyd mitgeteilt, dass Schiffe 36 bis 60 Stunden auf einen Liegeplatz in Shanghai warten müssen. Laut dem Portal EconDB gingen die Ankünfte in Shanghai vom 13. bis 14. September um mehr als 50% zurück. Am Sonntag kamen fast keine Schiffe an. Im nahe gelegenen Hafen von Ningbo war die Situation ähnlich, mit einem Rückgang der Schiffsankünfte um fast 90% von Freitag auf Samstag und null Anläufen am Sonntag.

Taifun sorgt für Umschlag-Stopp auch in Ningbo

Die Be- und Entladung von Containern in den Shanghaier Hafengebieten Yangshan und Waigang wurde ab dem 15. September ausgesetzt, während Ningbo den Containerbetrieb schon am 14. September einstellte. Lkw-Fahrer von außerhalb Shanghais wurden über das Wochenende vorübergehend untergebracht.

Die Situation ist kompliziert geworden, da sich die Häfen in Südchina und Vietnam noch immer von den Auswirkungen des Taifuns Yagi Anfang des Monats erholen. Das Beratungsunternehmen für Containerschifffahrt Linerlytica schätzt, dass die Schiffe im Hafen von Yantian bis zu vier Tage auf einen Liegeplatz warten. Der Kommentar von Linerlytica deutet jedoch darauf hin, dass die Überlastung der Häfen den Rückgang der Frachtraten im Langstreckenverkehr nicht umkehren wird, da die Frachtnachfrage nicht angezogen hat: „Dies wird nicht ausreichen, um die Raten anzuheben, da die Reedereien im Vorfeld der Umstrukturierung der Allianzen weiterhin um Marktanteile kämpfen.“       (PL)