In den laufenden Tarifverhandlungen für die norddeutschen Seehäfen haben der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und die Gewerkschaft Verdi eine vorläufige Einigung erzielt.
Die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi hat ihren Mitgliedern die Annahme des ZDS-Angebots empfohlen, wie beide Seiten bestätigten. Die Zustimmung der Mitglieder soll nun bis zum 27. September erfolgen.[ds_preview]
ZDS-Verhandlungsführer Torben Seebold nannte die Verhandlungen der fünften Runde „schwierigen, aber konstruktiv“. „Wir sind zuversichtlich, dass das Votum der BTK bestätigt wird und wir so das Vertrauen in die Zuverlässigkeit unserer Seehäfen vollständig wiederherstellen können. Es bleibt dabei, dass die Einigung für die Betriebe einen Gang an die Grenze der Belastbarkeit in einer schwierigen Marktlage bedeutet“, so Seebold.
Verdi hatte bisherige Angebote abgelehnt
Die beiden letzten Angebote der Arbeitgeber hatten die Verdi-Mitglieder bei den deutschen Nordseehäfen abgelehnt. In den Nachverhandlungen legten die Arbeitgeber jetzt ein verbessertes Angebot vor. Die Botschaft der Gewerkschaft war deutlich: Ohne ein besseres Angebot drohten Streiks.
„Die Durchsetzung der sozialen Komponente federt das Lohngefälle zwischen den Lohngruppen ab, insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren von dem Angebot“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. Aber auch in allen anderen Lohngruppen gebe es Reallohnzuwächse; jeder und jede habe mehr in der Tasche als vorher. Zudem werde die Inflationsausgleichsprämie auch bei Teilzeitbeschäftigten in voller Höhe ausgezahlt.
Im Einzelnen sieht das Angebot laut Verdi-Angaben unter anderem vor:
- Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 14 Monaten bis zum 31. Juli 2025
- Die Beschäftigten erhalten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.700 Euro, die im Oktober ausgezahlt wird
- auch Teilzeitbeschäftigte erhalten die volle Prämie.
- Ab dem 1. Oktober 2024 werden die Stundenlöhne um 1,15 Euro erhöht.
- Zudem werden die Schichtzuschläge sowie die Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit deutlich erhöht.
- Darüber hinaus steigt das Urlaubsgeld ab dem nächsten Jahr auf 430 Euro.