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Für heute hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der HHLA erneut zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen.[ds_preview]

Da die Gewerkschaft in der vergangenen Verhandlungsrunde am 3. September 2024 ihre Forderungen nach einem Sozialtarifvertrag nicht habe durchsetzen können, müsse man nun noch einmal gemeinsam zeigen, dass die Beschäftigten hinter den Verdi-Forderungen stehen, heißt es im Streikaufruf. Am Freitag waren deshalb bereits rund 300 Beschäftigte auf die Straße gegangen.

Zum ganztägigen Warnstreik mit der Beginn der Frühschicht am 04.09.2024 bis zum
Ende der Nachtschicht am 05.09.2024 aufgerufen sind Hafenarbeiter und Angestellte der HHLA. Beschäftigte des Gesamthafenbetriebes (GHB), die am Streiktag einen Einsatztag bei einer der bestreikten HHLA-Gesellschaften haben, sind zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

Die Hamburger Bürgerschaft wird heute ab 13.30 Uhr in der zweiten Lesung des Gesetzes über den umstrittenen Einstieg von MSC bei der HHLA entscheiden. Während nach dem Willen von Hamburgs rot-grünem Senat die weltgrößte Reederei künftig 49,9 Prozent und die Stadt statt bisher rund 70 nur noch 51,1 Prozent halten soll, sind nicht nur Verdi und die Hafenarbeiter, sondern auch einige Sachverständige strikt gegen den Deal. Die Regierung des Stadtstaats setzt darauf, dass MSC im Gegenzug zur Beteiligung das Ladungsaufkommen an den Terminals der HHLA ab 2025 erhöht und bis 2031 auf eine Million TEU im Jahr fast verdoppelt. Die CDU-Fraktion will heute im Plenum erneut über den umstrittenen Einstieg von MSC in den Hafen diskutieren.

Verdi strebt in den Verhandlungen einen Sozialtarifvertrag an, der die Beschäftigten vor sozialen und gesundheitlichen Folgen des geplanten Konzernumbaus schützen soll.
»Für die Kolleginnen und Kollegen geht es um Sicherheit in sehr unruhigen Zeiten«, erläutert Verdi-Verhandlungsführer André Kretschmar. »Davon würde am Ende auch der Arbeitgeber profitieren. Wir wollen diesen Tarifvertrag zügig zu einem guten Abschluss bringen.«