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Das Wrack »Verity« ist vollständig geborgen. Weitere vermisste Seeleute konnten dabei nicht gefunden werden.

Mit einem leistungsstarken Schwimmkran ist der ca. 50 m lange Bug am heutigen Vormittag sicher auf einer Transportbarge abgelegt worden. Damit ist nun das gesamte Wrack der »Verity« geborgen.[ds_preview]

Dem voraus gingen umfangreiche Berechnungen zum Gewicht und Schwerpunkt der beiden Sektionen. Auf diesen Erkenntnissen basierend wurde die Anzahl und Anordnung der Hebeketten festgelegt. Um das zu hebende Gesamtgewicht des Vorschiffes zu reduzieren, wurden vor dem Heben weitere Entwässerungsöffnungen in die Seitentanks der Bugsektion geschnitten. Durch diese Öffnungen konnten die mit Wasser gefüllten Tanks während des Hebens leerlaufen.

»Eine herausragende Bergungsaktion ist heute erfolgsreich und sicher beendet worden. Großer Dank an alle Beteiligten für die hochprofessionelle Arbeit unter sehr komplexen Bedingungen«, betonte Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. »Die größtmögliche Sicherheit hatte jederzeit Priorität – auf dem Wasser und an Land. Es ist gut, dass zwei Seeleute gerettet werden konnten. Unsere Gedanken sind aber auch bei den Familien der Toten und Vermissten.«

Mehrere Schiffe an Bergung der »Verity« beteiligt

Zu den Herausforderungen bei den Tauchgängen in bis zu 40 m Wassertiefe zählte unter anderem, dass nur bei Stauwasser, d.h. in der Übergangszeit zwischen Ebbe und Flut, getaucht werden konnte. An der Bergung beteiligt waren drei Schlepper, zwei Bargen, ein Schwimmkran, das Mehrzweckschiff »Neuwerk« sowie das von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gecharterte Verkehrssicherungsschiff »Sea Guardian« und der Notschlepper »Nordic«. Die Verkehrszentrale in Wilhelmshaven hat die Schifffahrt rund um Uhr überwacht und so wesentlich dazu beigetragen, Gefahren auszuschließen.

Mit einem sehr leistungsstarken Schwimmkran ist der ca. 50 Meter lange Bug am heutigen Vormittag sicher auf einer Transportbarge abgelegt worden.
Mit einem sehr leistungsstarken Schwimmkran ist der ca. 50 Meter lange Bug der »Verity« am heutigen Vormittag sicher auf einer Transportbarge abgelegt worden. (© WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH}

Beide Wrackteile werden nun zur fachgerechten Entsorgung in die Niederlande transportiert. Anschließend folgen im Wrackgebiet Aufräumarbeiten. So werden beispielsweise auf dem Meeresboden liegende Lukendeckel und sonstige Trümmerteile entfernt. Abschließend wird die Unfallstelle fachgerecht untersucht, um wieder für die Schifffahrt freigegeben zu werden.

Die Kollision der Schiffe »Verity« und »Polesie« ereignete sich im Oktober des vergangenen Jahres in einem sehr stark befahrenen Verkehrsgebiet in der Deutschen Bucht. Da die »Verity« unter der Flagge Isle of Man unterwegs war, erfolgen die Untersuchungen durch die zuständige britische Behörde Marine Accident Investigation Branch (MAIB) in enger Zusammenarbeit mit der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) die Urfallursache. Der Ergebnisbericht steht noch aus.