Erst im April hatte Leonhardt & Blumberg erstmals Tanker-Neubauten in China geordert. Jetzt legt die Hamburger Reederei noch einmal nach.
Vor rund zwei Jahren war Leonhardt & Blumberg (L&B) in den Tankermarkt eingestiegen, um neben der Flotte von Containerschiffen ein zweites Standbein aufzubauen. In einem ersten Schritt erwarb die Reederei danach sechs Secondhand-Schiffe, unter anderem von Ardmore, mit Kapazitäten von 47.700 tdw bis gut 51.000 tdw. Im April folgten die ersten Neubauten, jetzt kommen weitere Bestellungen hinzu. [ds_preview]
Wie Makler berichten, hat L&B erneut bei Guangzhou Shipyard International (GSI), Teil des staatlichen Werftenkonzerns CSSC, zwei IMO-II-Produktentanker mit einer Kapazität von jeweils 49.500 tdw geordert. Der Preis liegt demnach bei 45 Mio. $ pro Einheit. Dabei handelt es sich um zwei Optionen, die schon mit dem ersten Auftrag im Frühjahr vereinbart worden waren.
Leonhardt & Blumberg glaubt an Methanol
Die 183 m langen Neubauten sollen 2028 „Methanol-ready“ abgeliefert werden. Daneben verfügen die Dual-Fuel-Tanker den Angaben zufolge aber auch über Scrubber, um weiter mit Schweröl fahren zu können. Die hocheffizienten Schiffe sollen zudem durch eine optimierte Rumpfstruktur sowie verschiedene energiesparende Vorrichtungen an Bord besonders sparsam unterwegs sein und rund 30-50% weniger verbrauchen als heutige Schiffe. „Wir glauben an die Märkte. Außerdem ist diese Schiffsklasse nicht überbaut“, sagt Torben Kölln, Managing Director von L&B.
Leonhardt & Blumberg setzt auf Diversifizierung
L&B, traditionell in der Containerschifffahrt (31 Schiffe mit 1.000 TEU–3.600 TEU) zu Hause, ist dabei, das Flottenportfolio stärker zu diversifizieren.
Ende 2023 hatte die Reederei gemeinsam mit der niederländischen Boomsma Shipping zu gleichen Teilen bis zu acht Shortsea-Coaster bei der Mangalore-Werft in Indien bestellt. Es handelt sich um Einheiten mit einer Tragfähigkeit von 8.500 t. Die ersten Ablieferungen sollen im Herbst 2025 erfolgen.