Werft, Schiffbau, China
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China baut seine Position als führende Schiffbaunation immer weiter aus, nicht nur im Inland. Die Werft Yangzijiang steigt bei der Tsuneishi-Gruppe ein.

Das mit Sitz in Singapur geführte Unternehmen ist Chinas größte private Werftengruppe und von der Kapazität die Nr. 8 weltweit. Über eine Joint-Venture-Vereinbarung erwirbt das Unternehmen jetzt 34% der Anteile der Tsuneishi Group (Zhoushan) Shipbuilding Inc. im Wert von 117 Mio. $.[ds_preview]

Bereits zuvor hatten die beiden Schiffbauunternehmen zusammengearbeitet. Bei der Werft Jiangsu Yangzi-Mitsui Shipbuilding (YAMIC) handelt es sich um ein früheres Joint Venture.

Tsuneishi ist einer der führenden japanischen Schiffbaukonzerne und verfügt über etliche Werftstandorte im Ausland, darunter in eben jemem chinesischen Zhoushan sowie auf den Philippinen. In Zukunft wollen die beiden Unternehmen laut einer Mittteilung Synergien nutzen, unter anderem beim Bau von Dual-Fuel-Schiffen und von Drucktanks.

Drei Viertel aller Neubauten aus China

Die Macht der chinesischen Schiffbauer weltweit wächst immer stärker an. Laut einer Analyse von BRS entfielen in der ersten Hälfte des Jahres 55% aller Ablieferungen, 74,7% der Neubaubestellungen und 58,9 % des weltweiten Auftragsbestandes auf Werften im Reich der Mitte.

Inzwischen haben elf Werften angekündigt, ihre Standorte ausbauen zu wollen. Nach Schätzungen von Experten steigt dadurch die Gesamtkapazität bis 2027 um nicht weniger als 80%. Dazu wurden einige bereits stillgelegte Betriebe wieder eröffnet. Gleichzeitig war die Zahl der aktiven Werften weltweit seit dem Höchststand im Jahr 2007 um 55% zurückgegangen.

Die zunehmende asiatische Dominanz lässt die Sorgen in Europa und Amerika wachsen. So warnt neben dem europäischen Schiffbauverband SEA Europe auch der deutsche Verband VSM immer wieder vor einem heranrollenden „Tsunami“. Der jahrzehntelange Trend einer schrumpfenden Schiffbauindustrie in Europa sei gerade mit Blick auf mögliche Konfliktszenarien ein „dramatisches Sicherheitsrisiko“, so VSM-Geschäftsführer Reinhard Lüken.