Print Friendly, PDF & Email

Auftrieb für Ammoniak-Antriebe in der Schifffahrt? Ein neues Design – in Zusammenarbeit der deutschen Firma Technolog und der weltgrößten Trampreederei Seaspan – sowie eine koreanische Kooperation vom Korean Register mit Hyundai für ein Ammoniak-Kraftstoffversorgungssystem sollen die Nutzung dieses potenziellen „future fuel“ vorantreiben.

Die britische Klassifikationsgesellschaft Lloyds Register (LR) hat der Seaspan Corporation eine grundsätzliche Genehmigung – ein sogenanntes Approval in Principle (AiP) – für einen Feeder der nächsten Generation mit Ammoniak-Antrieb erteilt.[ds_preview]

Das Feederdesign basiert auf der Arbeit der Hamburger Firma Technolog. Das Schiff hätte eine Kapazität von 3.100 TEU, wäre 198 m lang und würde mit einem Zweitakt-Hauptantriebsmotor mit Ammoniak betrieben.

Das Projekt baut auf einem im Mai angekündigten AiP für ein LNG-betriebenes Schiff mit denselben Spezifikationen auf, das ebenfalls von technolog entwickelt wurde und während seiner Betriebsdauer auf Ammoniak umgestellt werden kann.

Durch die Zusammenarbeit mit Technolog und LR habe Seaspan eine Lösung entwickelt, „die den zukünftigen Anforderungen des Marktes in Bezug auf die Dekarbonisierung gerecht wird und die zukünftigen Herausforderungen und Möglichkeiten der maritimen Industrie vorwegnimmt“, heißt es in einem Statement. „Mit dem Abschluss des AiP-Prozesses haben Seaspan, Technolog und Lloyd’s Register den Grundstein für künftige Fortschritte in der ammoniakbetriebenen Feederschiff-Technologie in diesem sich schnell entwickelnden Bereich gelegt.“

Peter Jackson, Senior Vice President of Assets and Technology bei der Seaspan Corporation, machte deutlich: „In dieser zweiten Phase haben wir uns auf Ammoniak als Treibstoff der nächsten Generation konzentriert und dabei Sicherheit, Anordnung und Bunkerung berücksichtigt. Obwohl Ammoniak Vorteile hat, gibt es auch Herausforderungen, die überwunden werden müssen, damit wir Schiffe mit Ammoniak-Doppelbetankung sicher und wirtschaftlich betreiben können.“

Korean Register und HD Hyundai Heavy Industries

Auf ein verbessertes Ammoniak-Kraftstoffversorgungssystem zielt eine neue Kooperation zwischen der Klassifikationsgesellschaft Korean Register mit dem Schiffbauer HD Hyundai Heavy Industrie ab. Auf der Messe Gastech in Houston gab die beiden Unternehmen die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung bekannt.

„Ammoniak entwickelt sich zu einem vielversprechenden alternativen Kraftstoff, da es nachhaltige Vorteile bietet, wie z. B. eine einfache Lagerung und Beförderung sowie die Vermeidung der Emission von Kohlenstoff- und Schwefelverbindungen“, meinen die Partner.

Die Vereinbarung soll eine gemeinsame Anstrengung von HD HHI und KR belegen, um die Entwicklung eines Ammoniak-Kraftstoffversorgungssystems voranzutreiben. HD HHI wird Systemkonfigurationen für die Integration von Ammoniakbrennstoff in Ammoniak-Tankern entwickeln. KR werde eine umfassende Risikobewertung des Systems durchführen und eine grundsätzliche Genehmigung (Approval in Principle – AiP) erteilen, heißt es.

Jung Jaejun, Executive Vice President von HD HHI, sagte: „Ammoniak bietet als kohlenstofffreier Brennstoff erhebliche Vorteile in Bezug auf die Betriebswirtschaft und die Versorgungsstabilität. Durch diese Risikobewertung sind wir bestrebt, ein verbessertes Versorgungssystem für Ammoniak als Brennstoff zu entwickeln und damit einen Beitrag zu den weltweiten Initiativen zur Kohlenstoffneutralität zu leisten.“

Kim Yeontae, Executive Vice President der Technical Division von KR, fügte hinzu: „Diese gemeinsame Entwicklung ist eine wichtige Grundlage für die Kommerzialisierung von mit Ammoniak betriebenen Schiffen. KR wird weiterhin wesentliche technische Unterstützung für die Weiterentwicklung von Dekarbonisierungslösungen leisten.“