Spliethoff, MPP, Heavylift, Breakbulk, L-Typ
So soll das L-Typ-Schiff für Spliethoff aussehen (© Spliethoff)

Die niederländische MPP-Gruppe Spliethoff arbeitet erneut mit einem neuen Schiffstyp an ihrer Flottenmodernisierung. In China werden mindestens acht Frachter des sogenannten „L-Typs“- gebaut.

Kurz nach der Bekanntgabe der Übernahme von Forestwave machte Spliethoff heute öffentlich, dass ein Auftrag an die Wuhu Shipyard für den Bau einer neuen Serie von acht Mehrzweckschiffen mit einer Option für zwei weitere Schiffe vergeben wurde – die größten der Flotte.[ds_preview]

Diese neue Serie soll ab dem ersten Quartal 2028 abgeliefert werden.

Der Hamburger Makler Toepfer Transport führt Spliethoff im Segment über 100 t Krankapazität auf Rang 3 im fragmentierten Weltmarkt. Im Markt über 240 t Heavylift-Kapazität liegt der Carrier sogar auf Rang 2, knapp hinter BBC Chartering aus der Leeraner Briese-Gruppe. Zuletzt hatten die Niederländer Neubauten der sogenannten B-Serie realisiert. Die Gruppe mit Hauptsitz in Amsterdam betreibt eine Flotte von mittlerewile über 100 MPP- und RoRo-Schiffen zwischen 2.100 und 23.000 tdw. Zum Konzern gehören unter anderem die Reedereien Spliethoff, Bore, Transfennica, Wijnne Barends, BigLift und DYT Superyacht Transport.

Größte Schiffe der Spliethoff-Flotte

Die Schiffe des Typs L mit einer Tragfähigkeit von 28.600 t und einer Kapazität von 33.700 m³ sind speziell für den Transport verschiedener Arten von Trockenfracht ausgelegt, darunter Papierprodukte, Massengut, Projektladung und Container. Sie bekommen die finnisch-schwedische 1A-Eisschiffe, werden 203,25 m lang und 28,25 m breit sein und einen maximalen Tiefgang von 10,5 m haben. Unterm Strich werden sie die größten Schiffe der Spliethoff-Flotte sein, so die Mitteilung weiter.

Der L-Typ ist mit schlanken Rumpflinien konstruiert und soll für den Einsatz zukünftiger Kraftstoffe vorbereitet sein. Die Brücke ist im Bugbereich angeordnet, es gibt drei Kräne mit einer Kapazität von jeweils 150 mt.

CCO Michael van den Heuvel sagte: „Wir sind stolz auf diesen Schritt nach vorn und glauben, dass der L-Typ eine wichtige Rolle für die nachhaltige Zukunft unseres Unternehmens spielen wird.“

In der MPP-Branche diversifiziert sich die Flotte damit weiter. So mancher Carrier bleibt beim klassischen 12.500-Tonner – wenn auch in modernem Design –, andere setzen verstärkt auf größere Frachter. Der Bedarf an einer Modernisierung ist groß, angesichts des Alters und der anstehenden umweltpolitischen Regulierung dürfte die Weltflotte beim derzeit noch immer recht kleinen Orderbuch zunächst eher schrumpfen, sagte jüngst etwa Toepfer-Transport-Analyst Yorck Niclas Prehm im HANSA PODCAST. Der MPP-Experte analysiert dabei die Gegebenheiten in der Weltflotte und spricht über Schiffsdesigns, Nachfrage- und Angebotstrends.

Prehm Kilper Toepfer MPP Podcast