Die Beiträge für die Schiffshaftpflichtversicherung dürften bei den nächsten Renewals ähnlich stark erhöht werden wie beim letzten Mal. Davon geht der Versicherungsmakler Aon aus.
Dessen Prognose für die General Increases der P&I Clubs für 2025 liegt bei +5% bis +7,5% und damit in der gleichen Bandbreite wie die Anhebungen für das laufende Jahr.[ds_preview]
Die Experten sehen im aktuellen P&I Bulletin die Versicherer trotz Fortschritten bei der Absenkung der Schadenquoten weiterhin unter Kostendruck. So verzeichneten nach Informationen des Maklers „mehrere Clubs“ kombinierte Schadenkostenquoten (Verhältnis von Schäden und Verwaltungskosten zu Prämieneinnahmen) von über 100% für das erste Halbjahr, so Aon.
Bestätigt haben das bislang nur der norwegische Verein Skuld (111%) und der American P&I Club für die ersten vier Monate (107%). Marktführer Gard, der Swedish Club und der Shipowners‘ Club lagen mit ihren Quoten laut Zwischenberichten unter 100%. Die übrigen von insgesamt 12 Mitgliedern der International Group, die den Großteil der Weltflotte versichern, haben unterjährig bislang keine Kennzahlen genannt.
Schuld an schlechteren Underwriting-Ergebnissen in dem Segment seien hauptsächlich verstärkte Großschäden von je über 10 Mio. $, die per Pooling-Vereinbarung unter den Clubs aufgeteilt werden. Im bisherigen Jahresverlauf seien zehn solcher Schäden gemeldet worden, deren Volumen dasjenige der Jahre 2022 und 2023 bei weitem übertreffe. Genauere Details dazu nennt Aon nicht.
Zudem habe die allgemeine Inflation die Durchschnittskosten für Frequenzschäden nachhaltig hochgetrieben.
Zusätzlich rechnet der Großmakler mit einer Zunahme der Rückversicherungskosten für P&I-Deckungen, welche von den Clubs noch auf die erklärten Nettobeitragsanhebungen draufgeschlagen wird – ohne Wenn und Aber. Auf +10% bis 15% schätzt Aon die bevorstehende Anhebung durch die Rückversicherer der P&I Clubs. (mph)