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Die Investment-Abteilung von Clarksons sieht bislang keine Zunahme von Kreditrisiken in der Schifffahrt. Für Geldgeber bleibt die Branche demnach ein sicherer Hafen.

Kapitalisierung und Kreditwürdigkeit von Reedereien halten sich angesichts der relativ guten Marktlage in vielen Segmenten auf einem Spitzenniveau.[ds_preview]

So lag der mittlere Verschuldungsgrad börsengelisteter Schifffahrtsunternehmen laut einer aktuellen Auswertung von Clarksons Securities zuletzt bei einem Faktor von 2,1 bezogen auf das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Der Tiefstand war mit 1,8 jeweils im vierten Quartal der Jahre 2022 und 2023 erreicht worden. In den Jahren vor Corona (2016-2019) erreichte der Multiplikator für die Verschuldung Werte von bis zu 7. Anschließend gelang es den meisten Reedereien, die Schulden dank außerordentlicher Gewinne in den Jahren 2021 bis 2022 deutlich zurückzufahren.

„Historisch gutes Niveau“

Dass der Faktor nun wieder geringfügig ansteigt, hängt den Experten zufolge unter anderem mit der Zunahme von Investitionstätigkeiten zusammen. Bezogen auf das gesamte Kapital (EK und FK) bleibe die Verschuldung im Mittel jedoch auf einem Tiefstand von 44%, heißt es. Die Analyse bezieht sich auf mehr als 40 börsennotierte Reedereien.

„Kreditwürdigkeit und Verschuldungsgrad haben sich auf einem historisch guten Niveau eingependelt, was für die nachhaltige finanzielle Resilienz in dem Sektor spricht“, konstatieren die Clarksons-Analysten in Oslo.

Entsprechend günstig bleiben die Finanzierungskosten der Schifffahrt beim Fremdkapital im Vergleich gegenüber anderen Branchen. So liegen die Zinsaufschläge für Schifffahrtsunternehmen gegenüber sicheren Staatsanleihen bei Anleiheemissionen im skandinavischen Markt Clarksons zufolge jetzt bei 299 Basispunkten. Für „Hochzinsanleihen“ aus anderen Branchen betrage dieser „Spread“ hingegen 416 Basispunkte.      (mph)