Im September war bekannt geworden, dass der dänische DSV-Konzern das Rennen um die Logistiktochter DB Schenker der Deutschen Bahn AG macht. Jetzt hat der Aufsichtsrat zugestimmt.

In einer außerordentlichen Sitzung wurde der DB-Schenker-Verkauf heute abgesegnet. Zugleich hat der Bund als 100%-iger Anteilseigner der Bahn die „nach Bundeshaushaltsordnung (BHO) für die Transaktion erforderliche Zustimmung“ erteilt, teilte der Konzern mit.[ds_preview]

Der Abschluss des Verkaufs wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Die Dänen galten schon seit einiger Zeit als großer Favorit für den Zuschlag.

Der Vorstand der DB AG hatte am 13. September einen Vertrag zum Verkauf ihrer Logistiktochter an DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Mrd. € unterzeichnet. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug soll sich ein Gesamtverkaufswert in Höhe von bis zu 14,8 Mrd. € ergeben, heißt es.

„Der Verkauf von DB Schenker ist ein wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren“, erläuterte der DB-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer.

„Wir haben klare Ziele formuliert, um die Bahn in den Bereichen Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit strukturell zu sanieren und uns auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Der Verkaufserlös wird die Verschuldung der DB erheblich senken und einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Stabilität des DB-Konzerns leisten. Schenker erhält mit DSV zugleich einen starken strategischen Eigentümer“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz.

Die DB hatte im Dezember 2023 nach den Vorgaben des EU-Rechts einen „offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Prozess“ zur Veräußerung von DB Schenker gestartet. DSV hat sich dabei den Angaben zufolge mit dem für die Bahn wirtschaftlich klar vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt.

DB Schenker kann sich mit seinen rund 72.700 Beschäftigten an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern künftig im Verbund mit DSV weiterentwickeln. Geplante Investitionen von rund einer Milliarde Euro in den kommenden Jahren sollen zusätzliches Wachstumspotenzial fördern. DSV habe ein klares Bekenntnis zur deutschen Mitbestimmung und zu bestehenden Tarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen gegeben. Gemeinsam soll eines der führenden Unternehmen für Transport und Logistik weltweit entstehen.