Schües, Laeisz, Gram Car Carrier
Nikolaus H. Schües, CEO von F. Laeisz (© F. Laeisz)
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Nach dem Verkauf von Gram Car Carriers an MSC wird die Hamburger Reederei Laeisz Aktionär bei der griechischen Reederei Diana Shipping.

Laut einer Börsenmitteilung hat die von Nikolaus H. Schües geführte Reederei F. Laeisz ein Aktienpaket erworben und hält jetzt eine Beteiligung von 5% am Unternehmen. [ds_preview]

Die an der Börse in New York gelistete Reederei Diana Shipping ist im Dry-Bulk-Sektor aktiv und betreibt aktuell eine Flotte von 38 Massengutfrachtern. Dazu kommen zwei bestellte Neubauten, die methanol-ready ausgelegt sein werden.

Laeisz kauft sich in Bulker-Flotte ein

Die Schiffe sind über mehrere Segmente verstreut – Newcastlemax, Capesize, Post-Panamax, Kamsarmax, Panamax und Ultramax. Die Tragfähigkeit der Flotte liegt bei 4,4 Mio. tdw bei einem Durchschnittsalter von 11 Jahren.

„Wir halten das Unternehmen für deutlich unterbewertet und daher für ein interessantes Investment“, sagt Laeisz-CEO Schües. Insgesamt wurden fast 6,31 Millionen Aktien in New York gekauft. Diese Beteiligung ist rund 14 Mio. $ wert bei einem zuletzt notierten Aktienkurs von 2,23 $. „Das entspricht nur in etwa der Hälfte des Assetvalues“, so Schües.

Laeisz-Chef Schües setzt auf positive Marktentwicklung

Seiner Ansicht nach verspricht das Bulker-Segment mittelfristig eine stabile Entwicklung, auch für Secondhand-Tonnage. Als passive Shareholder werde man aber keinen Einfluss auf der Management und die Strategie der griechischen Reederei nehmen, betont er.

Die Hamburger Reederei, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Firmenjubiläum – standesgemäß in der Hamburger Laeisz-Halle – gefeiert hatte, war bis vor wenigen Monaten der größte Einzelgesellschafter bei Gram Car Carriers. Dann übernahm MSC für 700 Mio. $ die norwegische Car-Carrier-Reederei. Laeisz ist aber mit vier eigenen Schiffen und weiteren vier bestellten Neubauten, die 2025/26 abgeliefert werden, jedoch weiter in diesem Segment aktiv.

Laeisz erschließt neues Martksegment

Völlig fremd ist der Dry-Bulk-Sektor nicht für die Reederei. Bis in die 2000er Jahre gehörten auch Bulker zur Flotte, etwa mit dem Erzfrachter „Peene Ore“ das zu seiner Zeit größte Handelsschiff unter deutscher Flagge.

Heute betreibt das Traditionsunternehmen, das mit seinen Flying-P-Linern in der Salpeterfahrt berühmt wurde, eine Flotte von zehn Car Carriern (plus vier Neubauten), sieben Gastankern und noch vier Containerschiffen, letztere gehören aber nicht mehr zum Kerngeschäft. Dazu kommt die Bereederung von sechs Forschungsschiffen, darunter des AWI-Eisbrechers »Polarstern« oder der von Fassmer gebauten »Uthörn«. Außerdem zählen zehn Flusskreuzfahrtschiffe zur Flotte. Früher

Diana Shipping hatte neben den eigenen Bulker-Aktivitäten zusammen mit den deutschen Unternehmen SeaRenergy Offshore, Blue Star Group und SeraVerse die Reederei Windward Offshore gegründet, die eine Flotte von CSOV (Commissioning Service Operation Vessel) aufbauen und betreiben will.