Der britische Offshore-Schiff-Betreiber, der deutsche Zulieferer Voith und weitere Partner wollen gemeinsam einen neuen SOV-Typen entwickeln, der den Anforderungen neuer und größerer schwimmender Windkraftanlagen gerecht wird.
North Star gab jetzt bekannt, dass eine Industriekooperation ins Leben gerufen wurde, um eine der dringendsten Herausforderungen der schwimmenden Windenergie zu lösen: die Bereitstellung von leistungsstarken Betriebs- und Wartungsschiffen.[ds_preview]
Das Unternehmen hat eine Absichtserklärung mit MO4, Principle Power, SMST, Vard und der Voith-Gruppe unterzeichnet, um eine Arbeitsgruppe einzurichten, die die Entwicklung und Erprobung eines neuen SOV-Konzepts vorantreiben soll.
Da die Offshore-Windenergie in tiefere Gewässer vordringt und schwimmende Windturbinen weit von der Küste entfernt aufgestellt werden, steht der Sektor vor erheblichen logistischen und betrieblichen Herausforderungen, die effizient und kostengünstig bewältigt werden müssen, meinen die Unternehmen. Zwar habe die Branche bewiesen, dass sie in der Lage ist, den Transfer von herkömmlichen SOVs zu schwimmenden Windkraftplattformen sicher durchzuführen, doch gebe es noch „Raum für Verbesserungen“ bei Transfers, bei denen sowohl das Schiff als auch die Plattform dynamisch und in Bewegung sind.
Die sechs Partner haben sich darin verpflichtet, „ein detailliertes, hochleistungsfähiges Schiffskonzept zu entwickeln, das den Anforderungen kommerzieller Projekte entspricht, wie z. B. den 17 GW an schwimmenden Projekten, die in der ScotWind-Leasingrunde vergeben wurden“, heißt es in der Mitteilung.
North Star setzt auf Charter-Beschäftigungen
Projekte im kommerziellen Maßstab sollen die Möglichkeit bieten, diese Transfers zu optimieren, indem sie die Entwicklung von maßgeschneiderten SOVs ermöglichen, die im Rahmen langfristiger Charter-Verträge betrieben werden (North Star hatte erst unlängst eine Niederlassung in Hamburg aufgesetzt und sich mit dem Schifffahrtsexperten Bruno Bartel verstärkt). Man will ein SOV-Konzept entwickeln, das in Bezug auf Sicherheit, Leistung und Effizienz neue Maßstäbe setzt.
Andrew Duncan, Direktor für erneuerbare Energien und Innovationen bei North Star, sagte: „Die schwimmende Offshore-Windenergie bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen, und durch diese Zusammenarbeit können wir innovativ sein und eine Lösung entwickeln, die speziell auf Projekte im GW-Maßstab zugeschnitten ist.“
Jeder der Partner hat eine spezifische Zuständigkeit in dem Projekt:
- North Star wird den Entwurfsprozess für das Schiff leiten und sicherstellen, dass die Anforderungen an Logistik und Service vollständig integriert werden, um den realen Anforderungen vor Ort gerecht zu werden.
- MO4, ein Unternehmen für digitale Zwillinge und KI-Software zur Entscheidungsunterstützung, wird für die Bewertung der Funktionsfähigkeit des vorgeschlagenen SOV-Konzepts verantwortlich sein und sich dabei auf die Schiffsbewegungen, die Leistung der Gangway und den Bewegungsbereich der schwimmenden Windturbinenfundamente konzentrieren.
- Principle Power wird seine Erfahrung in der Entwicklung, dem Einsatz und dem Betrieb von schwimmenden Windkraftanlagen einbringen, um wichtige Daten über die von WindFloat-Plattformen zu erwartenden Bewegungen zu liefern und betriebliche Anwendungsfälle für Inspektion, Wartung und Reparatur zu definieren.
- SMST, Spezialist für die Entwicklung und den Bau von Offshore-Anlagen, wird sein Fachwissen im Bereich der Gangway-Technologie einbringen und wichtige Daten über verschiedene Walk-to-Work-Optionen, Arbeitsfähigkeitsparameter und Lösungen für die Anpassung der Landehöhe bereitstellen, um einen sicheren und effizienten Personaltransfer zu gewährleisten.
- Der deutsche Zulieferer Voith schließlich soll Antriebsoptionen beisteuern und die am besten geeigneten DP-Systeme auswählen, um Stabilität und Leistung in der anspruchsvollen Umgebung der schwimmenden Offshore-Windkraft zu erhalten.
- Als Hauptintegrator soll der Schiffbauer Vard, Tochter des italienischen Werftkonzerns Fincantieri, die Beiträge aller Partner zusammenbringen, um ein Design für ein schwimmendes Offshore-Windschiff zu entwickeln und sicherzustellen, dass jeder Aspekt im Hinblick auf Leistung und Verwendbarkeit optimiert ist.