Acht Monate nachdem das Containerschiff „Dali“ die Francis Scott Key Bridge in Baltimore zerstörte, ist es für Reparaturen in China eingetroffen.
Das Schiff ist schwer beschädigt, überstand die zweimonatige Überfahrt aus Norfolk jedoch ohne Zwischenfälle. Die Gerichtsverhandlungen werden sich über Jahre ziehen. [ds_preview]
Die unter der Flagge Singapurs registrierte „Dali“ (116.851 dwt) löschte ihre verbleibende Ladung in Virginia, wo auch erste Reparaturen durchgeführt wurden, um eine sichere Überfahrt zu gewährleisten. Das Schiff besitzt keine funktionsfähigen Anker; einer wurde während des Unfalls in Baltimore abgetrennt, als Teile der Brücke und Straße auf den Bug des Schiffs stürzten. Auch die Strahlruder sollen Berichten zufolge schwer beschädigt sein.
Bug der „Dali“ wird vollständig ersetzt
Wie chinesische Medien berichten, wird die „Dali“ nun auf der Werft Fujian Huadong Shipyard in Luoyuan umfassend repariert. Unter anderem soll der gesamte Bug ausgetauscht werden; ein Zeitrahmen ist dafür nicht festgelegt worden.
Der Unfall, bei dem die Francis Scott Key Bridge in Baltimore zerstört wurde und sechs Menschen ihr Leben verloren, wird nun vor US-Gerichten verhandelt. Schiffseigner Grace Ocean und Manager Synergy Marine stimmten bisher einer Zahlung von über 100 Mio. $ für die Aufräumarbeiten zu, die von der Versicherung getragen werden. Die Schuld an dem Unfall wiesen beide Unternehmen bisher jedoch „entschieden“ zurück. Stattdessen versuchen sie, der Stadt Baltimore einen Teil der Schuld zuzuschieben, da die Brücke nicht ausreichend geschützt gewesen sei. Auch das fehlerhafte Design der Schiffselektrik, eingebaut von Hyundai Heavy Industries, habe zum Unfall beigetragen. Inzwischen hat Grace Ocean für die Ölverschmutzung in Folge des Unfalls bereits 100.000 $ an die US-Küstenwache gezahlt.
Die Gerichtsverhandlungen beginnen am 1. Juni 2026 und werden ohne eine Jury stattfinden.