Rund neun Monate vor dem geplanten Fertigstellungstermin sind jetzt die Vertiefungsarbeiten am Seekanal Rostock abgeschlossen worden.
Mit dem auf 16,50 m vertieften Seekanal Rostock steht den Schiffen der Baltic-Max-Klasse jetzt eine Abladetiefe von 15 m zur Verfügung. Vor rund 25 Jahren war der Seekanal Rostock zum letzten Mal auf eine Abladetiefe von 13 m vertieft worden.[ds_preview]
Mit dem gemeinsamen Enthüllen einer Stele zum Seekanal Rostock haben heute Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, des Landes und der Kommune die offizielle Freigabe gefeiert.
Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sagte: „Mit der jetzt abgeschlossenen Vertiefung des Seekanals Rostock bei Warnemünde haben wir eine entscheidende Voraussetzung für die Stärkung der Maritimen Wirtschaft und der internationalen Seeschifffahrt geschaffen. Die vertiefte Seehafenzufahrt schließt darüber hinaus an die bereits ertüchtigte Bahnstrecke Rostock-Berlin an – ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Entwicklung des Hafenstandorts.“
5 Mio. m³ Baggergut für Seekanal
Bei den Arbeiten im 16 km langen Seekanal wurden Spezialbagger eingesetzt, die rund fünf Millionen Kubikmeter Sand, Mergel und Schlick bewegt haben. Durch ein umfangreiches begleitendes Monitoring wurden diese Arbeiten dokumentiert. Bereits bei der Planung wurden mögliche Auswirkungen der Baumaßnahmen auf Menschen und Umwelt gründlich untersucht, um Umweltschäden zu vermeiden.
Nach offiziellen Angaben wurde der geplante Kostenrahmen eingehalten und „dank eines günstigen Bauverlaufs und einer sehr leistungsfähigen Geräteausstattung des Bauunternehmers“ sogar etwas unterschritten.
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, betonte: „Die Vertiefung der Seehafenzufahrt zum Hafen Rostock ist ein eindrucksvoller Beleg für das professionelle Zusammenwirken aller beteiligten Fachdisziplinen und Behörden. Ein optimales Zeitmanagement, bei dem u.a. die Belange von Denkmalschutz, Munitionsfreiheit und Baulärm frühzeitig geklärt wurden, hat dazu geführt, dass dieses hochkomplexe Projekt reibungslos umgesetzt wurde – ein überzeugendes Beispiel für die Realisierung von Infrastrukturprojekten.“
Der Ausbau des Seekanals ist ein Projekt mit vordringlichem Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 und wurde darüber hinaus in das Wasserstraßenausbaugesetz aufgenommen. Antragsteller: das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Der Rostocker Hafen hat sich zu einem der größten Universalhäfen an der deutschen Ostseeküste entwickelt. Als Kernnetzhafen spielt er im TEN-Kernnetz – Skandinavien-Mittelmeer und Orient/Östliches Mittelmeer – eine wichtige Rolle. Dies unterstreicht die Bedeutung des Hafens im europäischen Kontext und in der Region. Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer machte jetzt deutlich: „Mit den verbesserten Anlaufbedingungen für große Schiffe und Tanker kann der Seehafen sein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial und seine enorme Strahlkraft für die Region und das ganze Land weiter ausbauen.“