Obere Reihe (v.l.n.r.): Tian Hongbing, General Manager of Central European Trade and Logistics Cooperation Zone, Jörn Kamrad, Director Sales Eurogate, Tao Chengbo, Chairman of the Board of Zhejiang Seaport Group, Liu Yue, CEO KAWA Shipping (Hongkong), Marc-Oliver Hauswald, CEO of Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing. Untere Reihe (v.l.n.r.): Shang Wei, Overseas Project Director of Central European Trade and Logistics Cooperation Zone, Sun Xuejun, Chairman of the Board of Zhejiang Seaport Logistics Group, Xu Bing, Assistant to the Chairman of KAWA Shipping (Hongkong), André Heim, Sales Director International of Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing (© JadeWeserPort)

Deutschlands einziger Tiefwassercontainerhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven bekommt möglicherweise weitere Umschlagmengen aus China. Zum Jahresende wird eine neue Direktverbindung getestet.

Im Rahmen der China International Import Expo in Shanghai (CIIE) wurde eine neue Direktverbindung zwischen Ningbo und dem JadeWeserPort verkündet, wie jetzt bekannt gemacht wurde.[ds_preview]

Am 30. Dezember ist eine erste Abfahrt in Ningbo geplant. Mit einer Fahrtzeit von nur 26 Tagen soll das – nicht näher in punkto Größe oder Name spezifizierte – Containerschiff am 24. Januar 2025 am JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven ankommen.

Was aber klar gemacht wurde ist die Tatsache, dass es zunächst eine Testphase geben soll: Das unterzeichnete Abkommen initiiert einen Probeanlauf eines Containerfrachters, beladen mit zunächst 2.400 TEU. Verbunden mit dem Erstanlauf will Kawa Shipping die Einführung dieses Shipping-Expresses zunächst testen, um die Transportzeiten weiter zu optimieren und die Zuverlässigkeit der Logistik zu erhöhen, mit dem Ziel durch die trimodale Anbindung des JWP das europäische Hinterland – einschließlich des CECZ in Ungarn – effizient zu verbinden.

CEX
© JadeWeserPort

„Um eine einzigartig schnelle wasserseitige Verbindung zwischen Asien und Nordeuropa sicherzustellen wird die Verbindung ausschließlich in einem Direktverkehr angeboten – der Anlauf weiterer Häfen ist somit nicht beabsichtigt“, heißt es in einem Statement der Wilhelmshavener. Die Aufnahme eines kontinuierlichen Fahrplanes ist für Mitte 2025 beabsichtigt unter der Bezeichnung CEX – China-Europe-Express. Neben der wasserseitigen Verbindung der beiden Kontinente ist zusätzlich der Aufbau eines kontinuierlichen Hinterlandtransports per Bahn von Wilhelmshaven nach Budapest beabsichtigt.

Initiator der neuen Verbindung ist die Zhejiang Seaport Logistics Group, die sich bereits vor einigen Monaten in Wilhelmshaven auf einer rund 33.000 m² großen Fläche innerhalb des Logistikparks von P3 (Singapur) angesiedelt hat.

Reederei Kawa kommt zum JadeWeserPort

Das beabsichtige Vorhaben wurde nun auf der CIIE durch die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MOU) dokumentiert. Neben der Zhejiang Seaport Logistics Group und der Reederei Kawa Shipping haben auch die Unternehmen Central European Trade and Logistics Cooperation Zone (CECZ) und die Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing (CTW JWP-M) die Absichtserklärung unterzeichnet.

Der Vorsitzende der Zhejiang Seaport Group Tao betonte die Relevanz des Seehafenstandortes Wilhelmshaven: „Wir sind fest davon überzeugt, dass der JadeWeserPort eine optimale Logistikdrehscheibe sowohl für die geplanten europäischen Hinterlandtransporte als auch für weitere Transshipment-Verkehre in Richtung der amerikanischen Ost-Küste sicherstellt.“ Der zukünftige Express-Verkehr stellt eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Linienverkehren zwischen Ningbo und Wilhelmshaven dar und bietet dem Transportmarkt eine neuartige wasserseitige „Fast-Lane“.

Der Geschäftsführer der CTW JWP-M, Marc-Oliver Hauswald betont: „Die heutige Unterzeichnung des MOU markiert einen wichtigen Meilenstein im Rahmen des Aufbaus eines neuen „Maritime Silkroad Shipping Express Service“ zwischen Asien und Europa. Durch die Direktverbindung gewinnt der JWP in Wilhelmshaven ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Häfen der europäischen Nordrange.“