Die Containerlinienreederei Yang Ming sieht sich von den Neubau-Aktivitäten der ebenfalls aus Taiwan stammenden Wettbewerbers Wan Hai unter Druck. Eigene Neubau-Aktivitäten sollen dennoch „nur schrittweise“ vorangetrieben werden.
Der Vorstandsvorsitzende von Yang Ming Marine Transport, Tsai Feng-ming, gestand jetzt ein, dass sich der Carrier durch die eifrige Auftragsaktivität der gleichaltrigen Wan Hai Lines unter Druck gesetzt fühlt.[ds_preview]
Derzeit hat Yang Ming nur fünf Schiffe in Auftrag, darunter 15.500 TEU-Schiffe, die bei HD Hyundai Heavy Industries bestellt wurden. Wan Hai hingegen, das dem Vernehmen nach im Jahr 2025 einer der neuen Containerschifffahrtsallianzen beitreten wird, hat 30 Schiffe mit insgesamt 308.339 TEU in Auftrag gegeben.
Auf der Mitgliederversammlung der National Association of Chinese Shipowners am 4. November sagte Tsai: „Die massiven Schiffsbestellungen von Wan Hai haben uns tatsächlich unter Druck gesetzt. Auf dem Markt herrscht große Unsicherheit, und wir müssen unsere Position in der THE Alliance (die 2025 nach dem Abgang von Hapag-Lloyd zur Premier Alliance wird) überdenken. Yang Ming muss seine Flotte ausbauen, um in der Allianz zu bleiben.“
Yang Ming: Investitionskosten „im Griff haben“
Yang Ming verfügt derzeit über eine Flotte von 695.799 TEU und ist damit der zehntgrößte Linienschifffahrtsbetreiber. Die Flotte von Wan Hai (11. Platz) beläuft sich jedoch auf 525.047 TEU, was bedeutet, dass Yang Ming und möglicherweise auch ZIM (9. Platz) überholt werden könnten, wenn die neuen Einheiten zur Flotte stoßen.
Yang Mings relativ passive Neubautätigkeit hat dazu geführt, dass das Unternehmen um einen Rang auf Platz 10 zurückgefallen ist. Tsai erklärte: „Wir planen die Bestellung von 14.000-TEU- und 8.000-TEU-Schiffen sowie von Feeder-Schiffen für unsere innerasiatischen Dienste.“ Allerdings müsse man die Investitionskosten im Griff haben, und die Aufträge für die größeren Schiffe sollen vorrangig vergeben werden, um die FuelEU-Vorschriften zu erfüllen, die den Einsatz saubererer Kraftstoffe vorschreiben. „Unsere Neubaubestellungen werden schrittweise und nicht in großen Mengen ausgeführt werden“, so Tsai weiter. (PL)