Die hauptsächlich von Reedern und Shipmanagern getragene internationale Schifffahrtsorganisation Bimco hat eine Schiffsrecycling-Allianz ins Leben gerufen. Sie soll helfen, das sichere und umweltgerechte Recycling von Schiffen zu beschleunigen.
Die Allianz will die Stimmen der Schiffsrecyclingbranche und der Schifffahrtsindustrie koordinieren und dazu beitragen, die weltweite Umsetzung des internationalen Übereinkommens von Hongkong für das sichere und umweltgerechte Recycling von Schiffen (HKC) zu erleichtern.[ds_preview]
Die Bimco bezeichnet sich selbst als den weltweit größten internationalen Schifffahrtsverband mit 2.000 Mitgliedern in mehr als 130 Ländern, die über 60% der Welttonnage repräsentieren. Zu den Mitgliedern gehören Schiffseigner, Betreiber, Manager, Makler und Agenten.
Im Juni 2025 wird das HKC in Kraft treten. Dies geschieht zu einer Zeit, in der in den nächsten zehn Jahren schätzungsweise mehr als 15.000 Schiffe recycelt werden und der Bedarf an konformen Werften in den wichtigsten Recyclingstaaten wie Indien, Bangladesch und Pakistan groß ist. „Heute entscheidet sich nur eine Minderheit der Schiffseigner für ein freiwilliges HKC-konformes Recycling. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Stimmen der Industrie koordiniert werden“, so die Bimco.
Bimco versammelt asiatische Abbrecher
Zu den Gründungsmitgliedern der Allianz gehören die Bimco, die Bangladesh Ship Breakers and Recyclers Association (BSBRA), der türkische Verband der Schiffsrecyclingindustrie (GEMISANDER), der Cassh Buyer GMS, das Schiffsrecyclingunternehmen Guideship, die Pakistan Ship Breakers and Recyclers Association (PSBRA), die Ship Recycling Industries Association of India (SRIA), die International Ship Recycling Association (ISRA), der Cash Buyer Wirana und die indische Schiffsrecyclinggruppe Bansal Group.
Mitglieder können u. a. Vertreter von Schiffsrecyclingverbänden, einzelnen Schiffsrecyclinganlagen, Bargeldkäufern, Finanzinstituten und Schiffseignern sein.
„Ein Teil der Schiffsrecyclingindustrie versucht bereits, die HKC-Normen vor ihrem Inkrafttreten zu erfüllen. Wenn wir erreichen wollen, dass unsere Schiffe verantwortungsvoll und sicher für Mensch und Umwelt recycelt werden, müssen sich alle Beteiligten engagieren und das Tempo erhöhen. Die Ship Recycling Alliance wird die Beteiligten zusammenbringen, die Regulierungsbehörden beraten und die Öffentlichkeit sensibilisieren“, sagte David Loosley, Generalsekretär und CEO der Organisation mit Hauptsitz in Kopenhagen.
Eine wichtige Aufgabe sei daher die Zusammenarbeit mit der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), dem Sekretariat des Basler Übereinkommens (BC) und den Staaten, die diesen Organisationen angehören, um Rechtsklarheit über das Zusammenspiel beider Übereinkommen zu schaffen.
Dazu gehören die Bewertung und Prüfung von Vorschlägen für künftige Änderungen des HKC sowie die Unterstützung bei der Umsetzung und Durchsetzung der Anforderungen des Basler Übereinkommens für die Bewirtschaftung von Abfällen aus dem Schiffsrecyclingprozess.
„Ansichten der Recycling-Industrie vertreten“
„Es ist höchste Zeit, dass eine Initiative wie die Ship Recycling Alliance ins Leben gerufen wird und ihre Arbeit aufnimmt. Wir brauchen ein Bündnis, das die Ansichten der internationalen Schiffsrecyclingindustrie formuliert und vertritt und diese mit allen anderen beteiligten Interessengruppen verbindet. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir auf diese Weise vorankommen und den Fortschritt vorantreiben können“, sagt Dr. Nikos Mikelis, nicht geschäftsführender Direktor von GMS, ehemaliger IMO-Leiter für Meeresverschmutzungsverhütung und Schiffsrecycling, Abteilung Meeresumwelt und Vorsitzender der Allianz.