Die in der Schweiz ansässige Reederei Sallaum Lines investiert in die Flotte und ins Terminal-Geschäft, um sich für das erwartete Wachstum im Handel mit chinesischen Fahrzeugen zu wappnen.
„Unausgewogene Handelsströme, Kapazitätsengpässe auf See und an Land sowie Arbeitskräftemangel haben Europas leistungsfähigste Häfen und Reedereien für den Umschlag von Fertigfahrzeugen ebenso auf die Probe gestellt wie eine neue Welle von Fahrzeugimporten aus China und seinen OEMs“, heißt es seitens der Reederei.[ds_preview]
Nun wird reagiert. Sallaum will „den sich entwickelnden Markttrends“ gerecht werden und von der wachsenden Bedeutung der chinesischen OEMs profitieren. Dafür wurden einige Maßnahmen ergriffen. So wurden für den hart umkämpften Markt der Car Carrier bereits Neubauten bestellt: Für die kommenden Jahre erwartet das Unternehmen sechs zusätzliche PCTC-Schiffe (Pure Car and Truck Carrier).
Das Neubauprogramm ist zweigeteilt: Die Werft Fujian Mawei Shipbuilding baut zwei Schiffe nach einem SDARI-Design, China Merchants Jinling Shipyard (Nanjing) vier Einheiten nach einem Deltamarin-Konzept. Jedes Schiff hat eine Kapazität von 7.400 bis 7.500 Car Equivalent Unit (CEU). Mit 13 Fahrzeugdecks, einer Länge von 199,9 m, einer Breite von 37,70 m und einem Tiefgang von 10,20 m bekommen die Schiffe ein von Deltamarin entwickeltes Dual-Fuel-LNG-Design inklusive Landstromanschluss.
„Mit dieser Erweiterung wird die Infrastruktur gestärkt, um schwankende Mengen effizient und flexibel bewältigen zu können“, so Sallaum Lines. Durch den Einsatz der Dual-Fuel-LNG-Technologie sollen Kohlendioxid-Emissionen um 25 % verringert werden.
Aber auch an Land gibt es Bewegung für die Schweizer: Um die Beziehungen zu chinesischen OEMs weiter zu stärken und einen reibungsloseren Ablauf zu ermöglichen, wurde unter anderem ein Sallum-Büro in China eröffnet. So sollen starke Partnerschaften gefördert und die eigene Geschäftstätigkeit auf dem chinesischen Markt ausgeweitet werden. Man wolle sich dadurch nicht zuletzt schnell an die Marktanforderungen anpassen und maßgeschneiderte Logistiklösungen anbieten können.
Sallaum Lines investiert in Antwerp-Bruges
Parallel dazu hat Sallaum Terminal, die zentrale Drehscheibe der Schifffahrtsaktivitäten von Sallaum Lines in Europa, eine „umfangreiche Investitionsinitiative“ zur Verbesserung und Erweiterung seiner Aktivitäten im Hafen von Antwerpen-Brügge, insbesondere im Hafen 332, vorgelegt.
Sallaum Lines ist bislang vor allem in der RoRo-, Breakbulk- und Projektladungsschifffahrt aktiv. Schwerpunke liegt am Terminal im belgischen Hub Antwerpen sowie in Afrika und Nordamerika. Die Flottenliste umfasst bislang acht Schiffe.
Hintergrund der Maßnahme ist „der Platzmangel, mit dem viele europäische Terminals derzeit konfrontiert sind“.
Ein wesentlicher Bestandteil dieses Plans ist der Bau eines mehrstöckigen Parkhauses mit einer Fläche von 47.000 m². Mit der Fertigstellung der ersten Phase des mehrstöckigen Parkhouse-Projekts wird die Kapazität des Terminals auf 15.000 Einheiten erweitert. Nach Abschluss der zweiten Phase des Projekts soll die Kapazität des Terminals weiter erhöht und insgesamt 17.000 Einheiten erreicht werden.
Zu den Dienstleistungen sollen auch weiterhin auch Pre-Delivery Inspection (PDI), Umschlag von Stückgut und Projektladung sowie das Management von Schwertransporten gehören. Das Terminal ist für den Umschlag von Lkw- und Bahnladungen ausgerüstet. Mit den Investitionen sieht man sich gut positioniert, „um ein größeres Frachtvolumen von chinesischen OEMs zu erhalten“.