Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) erwartet unter dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump kaum Auswirkungen auf Exporte aus Deutschland.
„Der amerikanische Schiffbau ist seit ungefähr 100 Jahren vollständig vom Weltmarkt abgeschottet“, sagt VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken. Grund ist der Jones Act. Durch Kabotageregelungen wird der Schiffsverkehr zwischen US-Häfen grundsätzlich auf Schiffe beschränkt, die in den USA hergestellt wurden, US-Staatsangehörigen gehören und von US-Reedern betrieben werden.
VSM sieht Chancen für Zulieferer
Exporte in die USA gebe es hingegen im Zulieferbereich. „Ich gehe davon aus, dass auch der von dem Wahlergebnis keine wesentlichen Nachteile zu erwarten hat. Unsere Hersteller bieten viele Produkte, für die es keine vergleichbaren amerikanischen Alternativen gibt.“ Lüken erwartez deshalb keine großen direkten Auswirkungen, was den Schiffbau betrifft. Im Übrigen sei die Kapazität der Amerikaner im Weltschiffbau minimal.
Ein anderes Thema sei der Marineschiffbau, so Lüken: „Da haben die Amerikaner schon verstanden, dass sie im Wettbewerb mit den Chinesen so hoffnungslos unterlegen sind, was Industriekapazitäten betrifft, dass es ein Sicherheitsproblem ist beziehungsweise werden kann“. Europa entwickele sich in eine ähnliche Richtung. „Wir sind zwar im zivilen Schiffbau noch deutlich stärker aufgestellt. Aber wir haben natürlich auch massiv Kapazitäten verloren. Und das kann auch in Europa noch zum Problem werden.“
Damit gebe es „auch Themen, wo wir möglicherweise von den Amerikanern lernen können“, sagte der VSM-Hauptgeschäftsführer. (PS)