Der Kaskoversicherer NHC verdient besser als prognostiziert. Sowohl der Gewinn im Kerngeschäft als auch die Kapitalerträge ziehen steil an.
Der Norwegian Hull Club (NHC) – einer der führenden europäischen Seekaskoversicherer – liegt mit seinem Zwischenergebnis nach neun Monaten über den Erwartungen. [ds_preview]
Obwohl die Schäden zuletzt zugenommen hatten, steht per 30. September unterm Strich ein etwa drei Mal so hoher Überschuss wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum: 100,8 Mio. $ gegenüber 35,8 Mio. $.
Die Prämieneinnahmen hätten sich besser als prognostiziert entwickelt, während Schäden und Kosten in den ersten neun Monaten deutlich geringer als im Vorjahr ausgefallen seien, schreibt der NHC in seinem Quartalsbericht. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote – also das Verhältnis von Prämieneinnahmen zu Schäden und Betriebskosten – beträgt für die ersten neun Monate 71% gegenüber 88% in der gleichen Vorjahresperiode.
NHC verbucht höhere Kapitalerträge
Somit steuerten die Underwriting-Aktivitäten 62,1 Mio. $ (Vorjahr: 23,6 Mio. $) zum Zwischenergebnis bei. Hinzukamen höhere Kapitalerträge in Höhe von 38,8 Mio. $. Das Investment-Portefeuille des NHC lieferte demzufolge eine Rendite von 5,1% ab.
Da keine Ausschüttungen an die Mitglieder getätigt wurden, hat der Versicherer mit Hauptsitz in Bergen seine Kapitalausstattung in diesem Jahr beträchtlich steigern können. Das Eigenkapital wuchs seit Ende 2023 um 18% auf über 491 Mio. $ an.
Derzeit bereiten sich viele Reedereien mit ihren Maklern auf die Prolongation der Seekaskodeckungen für nächstes Jahr (per 01. Januar) vor. Wie aus der Branche verlautet, kristallisiert sich dabei ein Seitwärtstrend bei den Prämien heraus. Flotten mit niedrigen Schadenquoten könnten sogar auf Preisnachlässe seitens der Versicherer hoffen, ist zu hören. (mph)