Avery Point, AL Group, Bulker, Taufe, Bunnemann

Erst Produktentanker, dann Neo-Panamax-Containerschiffe – und jetzt Bulker. Die Bunnemann-Familie erneuert und diversifiziert ihre Flotte massiv.

Die Reederei-Gruppe hatte sich zunächst vor allem auf Container-Feederschiffe um die 1.100 TEU konzentriert, investierte zuletzt aber auf breiter Front in andere Segmente. Nach Tankern und Ciontainerschiffen folgen jetzt ein gutes Dutzend Bulker. [ds_preview]

Die Reederei-Gruppe, die ihre Wurzeln in Bremen hat und heute unter der Führung von Friedrich (Asiatic Lloyd) und Nicolaus Bunnemann (Atlantic Lloyd) von Singapur und Hamburg aus agiert, hatte bereits vor einigen Jahren ihre ersten Bulker am Secondhand-Markt gekauft und zum Teil wieder verkauft. Drei ältere Schiffe befinden sich bereits in der Flotte. Nun folgt eine ganze Neubau-Serie, bestehend aus acht Ultramax-Einheiten sowie drei Kamsarmax-Frachtern.

Erster Bulker für Bunnemann-Reederei getauft

Gerade ist in China mit der „Avery Point“ der erste Ultramax-Neubau auf der Bauwerft Jiangsu Hantong getauft worden. Im Januar geht dieser Frachter in Fahrt. Weitere sieben Schiffe dieser Reihe mit einer Tragfähigkeit von 64.000 tdw werden im kommenden Jahr in Dienst gestellt, ebenso die drei bestellten Kamsarmax-Neubauten mit jeweils 84.000 tdw.

Das gewaltige Neubau-Programm einschließlich der bereits in Dienst gestellten jeweils sechs Produktentanker (50.000 tdw) und sechs Post-Panamax-Containerschiffe (7.000 TEU) umfasst damit knapp zwei Dutzend Neubauten, die innerhalb von nur drei Jahren zur Flotte hinzukommen.

Auch wenn der Bulker-Markt derzeit schwächelt, sehen sich die Bunnemann-Brüder mit ihren Neubauten gut aufgestellt. So seien zwar die Bulker auf konventionelle Kraftstoffe ausgelegt, seien aber nach sehr jungen, hoch effizienten Designs gebaut worden. „Damit können wir auf Jahre alle regulatorischen Anforderungen erfüllen“, sagt Friedrich Bunnenmann gegenüber der HANSA.

Ende kommenden Jahres ist die aktuelle Bauserie abgearbeitet. Dann ist das nächste Segment dran. „Wir bekommen noch vier Car Carrier“, so Bunnemann. Bis Mitte des Jahres war die AL Group nach der Hamburger Reederei F. Laeisz zweitgrößter Einzelaktionär bei der börsennotierten norwegischen Reederei Gram Car Carriers (GCC). Diese wurde zwar inzwischen an MSC verkauft. Das Neubauprogramm für vier Neubauten war aber nicht Bestandteil des Deals, sondern wird über das Unternehmen Global Auto Carriers (GAC) weiter betrieben.

Vier Neubauten für Global Auto Carriers

Auch an dieser Gesellschaft sind die beiden Reederfamilien Schües und Bunnemann maßgeblich beteiligt. Daneben gehören die Familie Steensland (Eigentümer von Solvang ASA) und Morten Astrup (Eigentümer der Investmentgesellschaft SurfSide) zu den Gründungsgesellschaftern.

Im Auftrag von GAC werden derzeit vier Dual-Fuel-Autotransporter mit jeweils 7.000 CEU auf der Jinling Weihai Werft in China gebaut, wobei F. Laeisz zuerst die Bauaufsicht und später auch das technische Management der Neubauten übernimmt. GAC bleibe als Schiffseigner und Tonnage-Anbieter auch künftig unabhängig und sei nicht Teil eines möglichen Deals mit MSC, wurde beim Verkauf von GCC betont. (KF)

Avery Point, AL Group, Bulker, Taufe
Die Taufgesellschaft vor dem Neubau „Avery Point“, dem ersten Schiff aus einer Serie von acht Ultramax-Bulkern. die Brüder Nicolaus Bunnemann (3.v.l.) und Friedrich Bunnenmann (Mitte) führen die Reederei-Gruppe (© Tonci Zdunic / AL Group)