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Von SSW in Bremerhaven gebaut, von TT-Line aus Lübeck betrieben, bald im Mittelmeer im Einsatz: Das RoRo-Schiff „Akka“ wechselt offenbar in die Charter-Flotte der griechischen Atta Group.

Die griechische Reederei, zu der vier Fährgesellschaften gehören, hat offenbar das deutsche RoRo-Fährschiff „Akka“ der Lübecker Reederei TT-Line gechartert.[ds_preview]

Verschiedene Branchendienste und Medien haben über einen entsprechenden Charter-Deal berichtet. Demnach soll die „Akka“ ab Anfang Februar die drei Fährschiffe „Superfast III“, „Lefka Ori“ und „Aridane“ während ihrer geplanten umfangreichen Werftaufenthalte auf der Route zwischen Patra – Igoumenitsa – Ancona vertreten. So ist die erste Abfahrt für den 10. Februar 2025 geplant. Im aktuellen Fahrplan von TT-Line ist die „Akka“ derzeit nicht mehr aufgeführt.

Nach Abschluss dieses Einsatzes soll sie nach Angaben der Attica Group nach Venedig wechseln, um dort die „AF Clauda“ während Ihres Werftzeit zu ersetzen. Hierbei ist dann im Frühjahr ein Einsatz zwischen Venedig und den Peloponnes vorgesehen. Eine Bestätigung von seitens TT-Line steht noch aus, ebenso ist die Dauer des Chartereinsatzes derzeit noch nicht bekannt.

Das 190 m lange Fährschiff „Akka“ lief als „Nils Holgersson“ am 19. August 2000 bei der SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH in Bremerhaven mit der Baunummer 2000 vom Stapel. Nach anfänglichen Problemen mit den neuen Propeller-Antriebsgondeln konnte die Fähre dann aber erst am 16. Juli 2001 an TT-Line abgeliefert werden. Zunächst verkehrt das Fährschiff mit einer Kapazität für 744 Passagiere sowie 2.700 Lademeter auf drei Frachtdecks für PKW und LKW, nur zwischen Travemünde und dem schwedischen Fährhafen Trelleborg. In der Zwischenzeit kommt das Fährschiff mit den acht übrigen Flottenmitgliedern im Streckennetzwerk von TT-Line in der südlichen Ostsee zum Einsatz.

Umbenennung nach Neubau-Ablieferung

Nach Ablieferung der neuen „Nils Holgerson“ von der chinesischen Werft Jiangsu Jinling wurde das Fährschiff Anfang 2022 in „Akka“ umbenannt, benannt nach der gleichnamigen Leitgans in der Geschichte von Nils Holgersson. Im Vergleich zum Schwesterschiff „Tinker Bell“, erbaut als „Peter Pan“, wurde die „Akka“ aber nicht um 30 Meter verlängert. Ab Mitte Dezember 2017 wurde die „Peter Pan“ im Schwimmdock bei German Dry Docks in Bremerhaven um 30 Meter auf 220 Meter zur Erhöhung der Ladekapazität um 25 Prozent, verlängert. Die Mittelschiffssektion wurde seinerzeit von der Hamburger Werft Pella Sietas gefertigt. Zudem erhielt das Schiff einen neuen Wulstbug.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fährschiff von TT-Line die Ostsee für einen Chartereinsatz im Mittelmeer verlässt. So verkehrte die 1089 ebenfalls bei SSW in Bremerhaven erbaute „Tom Sawyer“ (IMO 8703232 im Sommer 2023 in Charter für die spanische Fährreederei Balearia im westlichen Mittelmeer zwischen Melilla – Motrail. Von Oktober bis Dezember 2023 schloss sich dann noch eine weitere Charter für Maritima Peregar auf der Strecke zwischen Malaga und Tanger Med in Marokko an.       (CE)