Renaissance, CFC
Das Kreuzfahrtschiff "Renaissance" bei der Bremerhavener Lloyd Werft (© Scheer)

Am Sonntag hat das 220 m lange französische Kreuzfahrtschiff „Renaissance“ erstmals die Lloyd Werft Bremerhaven für umfangreiche Modernisierungsarbeiten erreicht.

Das Schiff verkehrt seit dem Sommer 2023 für die Reederei Compagnie Française de Croisières, kurz CFC. [ds_preview]

Über den Umfang der Arbeiten an dem 1993 in Italien als „Maasdam“ erbauten Schiff will CFC in den kommenden Tagen nähere Details mitteilen. Nach französischen Medienberichten steht eine rund 15 Millionen Euro teure Modernisierung des Schiffes an. Neben technischen Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen und der Installation eines Anschlusssystems für Landstrom sollen auch die meisten öffentlichen Bereiche und Kabinen umgestaltet werden.

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Das 220 Meter lange französische Kreuzfahrtschiff „Renaissance“ kommt bei der Bremerhavener Lloyd Werft an. © Christian Eckhardt

Schon im Spätsommer 2024 hatte die Reederei die ursprünglich geplanten Winterreisen an Bord der „Renaissance“ (IMO 8919257) abgesagt. Die erste planmäßige Reise des Schiffes soll nach der Werftzeit am 1. März in Le Havre starten, dann geht es auf eine 15-Nächte-Reise nach Nordnorwegen. die zu 100 Prozent französischsprachig durchgeführt werden.

Fusion von CFC und Ambassador Cruise Line

Ob diese Reise in einem anderen öffentlichen Erscheinungsbild des Schiffes erfolgen wird, ist derzeit noch unklar. Denn mittlerweile teilten die Reederei CFC und die britische Ambassador Cruise Line eine Fusion beider Unternehmen zur Ambassador Group mit. Ziel dieser Fusion ist die Gründung einer erstklassigen, preisgünstigen Kreuzfahrtlinie, die sich auf „No-Fly-Reisen“ konzentriert und Reisende über 55 Jahre anspricht. Die neu gegründete Gruppe beabsichtigt, vom erwarteten jährlichen Wachstum des europäischen Kreuzfahrtsektors von 12 % in den nächsten fünf Jahren zu profitieren.

Die Ambassador Group wird hierzu eine Flotte von drei kleinen bis mittelgroßen Schiffen betreiben. Dazu gehören von Ambassador Cruise Line die 1.400 Gäste fassende bereits 1991 erbaute „Ambience“ (IMO 8521232) und die „Ambition“ (IMO 9172777) mit einer Kapazität für 1.200 Gäste. CFS steuert ihr einziges Kreuzfahrtschiff bei: die jetzt bei der Lloyd Werft eingetroffene „Renaissance“ (IMO: 8919257) mit Platz für 1.200 Gäste.

Auch die beiden Schiffe der Ambassador Cruise Line sind bei der Lloyd Werft nicht unbekannt. Sie wurden in den vergangenen Jahren schon mehrfach umfangreich modernisiert. Alle drei Schiffe werden von dem zur Bernhard Schulte Gruppe gehörenden Hamburger Unternehmen BSM Cruise Services gemanagt.

Ziel: Betriebliche Effizienz und gemeinsame Nutzung von Ressourcen verbessern

Die nun angekündigte Fusion soll nach Angaben der Unternehmen zudem die betriebliche Effizienz und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zwischen den beiden Marken ermöglichen und so ihre Marktposition stärken. Beide Marken werden ihre unterschiedlichen Identitäten beibehalten und jeweils britische und französische Kreuzfahrterlebnisse anbieten.

Die Ambassador Group plant, Ende 2025 in Partnerschaft mit dem Unternehmen Corendon, einem führenden europäischen Reiseveranstalter, ein gemeinsames Fly-Cruise-Programm für die Karibik einzuführen, dass auf Märkte in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden abzielt. Weitere Einzelheiten zum Karibikprogramm einschließlich der Reiserouten werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Christian Verhounig, CEO von Ambassador Cruise Line, betonte, dass diese Fusion einen bedeutenden Schritt in Richtung ihrer Vision für die Kreuzfahrtbranche darstellt. Sie bündelt ihre Stärken, um außergewöhnliche Gästeerlebnisse zu bieten und gleichzeitig nachhaltige Praktiken einzuhalten. Maëlysse Pierrot-Guibourt, CEO von CFC, merkte an, dass diese Zusammenarbeit Synergien maximieren und das Angebot beider Marken auf dem Kreuzfahrtmarkt verbessern wird. Die Transaktion der Fusion soll bis Ende Januar 2025 abgeschlossen sein. Die „Renaissance“ könnte also nach Abschluss der Werftzeit bei der Lloyd Werft mit einem neuen Außenanstrich der Ambassador Group verkehren.

Die Ambassador Group wird mehrheitlich im Besitz der bestehenden Aktionäre der Ambassador Cruise Line, dem britischen Investmentunternehmen Njord Partners LLP, sein, während Cheyne Capital, London, Hauptaktionär von CFC, eine Minderheitsbeteiligung übernimmt. (CE)