Ein unter Panama-Flagge fahrender Frachter soll unerlaubt Ballastwasser in die Nordsee eingeleitet haben. Gegen die Schiffsführung wird nun ermittelt.
Bei einer Routine-Kontrolle des Schiffes, das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fährt, sei ein schwerwiegender Verstoß gegen das sogenannte Ballastwasserübereinkommen festgestellt worden, teilte die Wasserschutzpolizei in Bremerhaven mit. [ds_preview]
Demnach soll der Frachter vergangene Woche vor den ostfriesischen Inseln Borkum und Juist in deutschen Hoheitsgewässern rund 900 t unbehandeltes Ballastwasser in die Nordsee eingeleitet haben. Das sei anhand von aufgezeichneten Daten des Frachters bei der Kontrolle ermittelt worden, sagte eine Sprecherin.
Bei der Aufnahme von Ballastwasser können Organismen erst in die Tanks und später beim Ablassen in fremde Seegebiete gelangen. Das Ballastwasserübereinkommen zielt darauf ab, die Verbreitung invasiver Arten wie Viren und Bakterien durch unbehandeltes Ballastwasser zu verhindern. „Die Einleitung unbehandelten Ballastwassers stellt eine ernsthafte ökologische Bedrohung dar und steht im Widerspruch zu internationalen Umweltschutzbestimmungen“, heißt es von Seiten der Polizei.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), das für die nationale Umsetzung des Übereinkommens zuständig ist, ordnete gegen den Kapitän und den Ersten Nautischen Offizier des Frachters eine Sicherheitsleistung in Höhe von insgesamt 52.000 € an. Die Summe sei inzwischen eingezogen worden, teilte die Polizei mit.