Chinesische Reeder und Schiffseigner platzieren mit staatlicher Unterstützung immer weiter Neubauten. Es geht um Milliardensummen. Zu den Namen mit den größten Aktivitäten gehört der Cosco-Konzern.
An der Spitze – gemessen am Wert der Neubauten – steht allerdings ein anderer Name.[ds_preview]
Die Neubaupreise sind aufgrund der hohen Stahlpreise, der mangelnden Verfügbarkeit von Werften und der Nachfrage auf dem höchsten Stand seit 2009. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das durch die Krise im Roten Meer verursacht wurde, hat die Stimmung und die Erwartungen an hohe Gewinne verbessert. Dies veranlasste die Eigner, Aufträge in den Bereichen Container, Tanker und LNG zu erteilen.
Unter den führenden chinesischen Unternehmen, die im vergangenen Jahr Schiffe bestellt haben, steht China Merchants Shipping mit Verträgen über 28 Neubauten im Wert von 4,4 Mrd. $ an erster Stelle. Das hat zumindest der Branchendienst VesselsValue errechnet.
Diese Investitionen entfallen hauptsächlich auf den Tanker- und den Flüssiggas-Sektor, auf die jeweils ein Anteil von ca. 33 % entfällt, aber auch neue Aufträge für Massengutfrachter und Fahrzeugtransporter wurden erteilt.
An zweiter Stelle mit Ausgaben in Höhe von 3,06 Mrd. $ steht demnach Cosco Shipping Lines mit 18 Aufträgen für neue Panamax-Containerschiffe zwischen 13.400 und 14.000 TEU.
An dritter Stelle steht ein qweiterer Cosco-Name: Cosco Shipping Development, das im vergangenen Jahr 20 Bulker vom Ultramax- bis zum Kamsarmax-Segment im Wert von 929 Mio. $ bestellt hat.
An vierter Stelle: Nochmal Cosco: Es geht um die Tochter Cosco Shipping Bulk, das 822 Mio. $ für 10 neue Schiffe ausgibt, darunter 8x Newcastlemax und 2x Erzfrachter, die zwischen 2026 und 2028 abgeliefert werden sollen.
An fünfter Stelle steht China Shipbuilding Trading, das im vergangenen Jahr 22 neue Aufträge im Wert von 778 Mio. $ erteilt hat, darunter eine Gesamtbestellung von 22 Panamax-Neubauten mit einer Tragfähigkeit von 80 000 DWT, die bei Chengxi Shipbuilding gebaut und zwischen 2027 und 2028 abgeliefert werden sollen.
Eine explizite Erwähnung findet auch die Reederei Seacon Shipping. Für sie wurden 26 neuen Aufträge gezählt, die hauptsächlich aus Tanker-Neubauprojekten im Wert von 738 Mio. $ bestehen. Auf die Anzahl der Schiffe bezogen nimmt Seacon sogar den zweiten Platz ein.
Tanker vor Bulker vor Container
Tanker waren der beliebteste Schiffstyp, der 2024 bei chinesischen Werften in Auftrag gegeben wurde: 526 neue Schiffe im Wert von 27,4 Mrd. $. An zweiter Stelle lag der Bulkersektor mit 430 neu bestellten Schiffen im Wert von 17,7 Mrd. $. An dritter Stelle steht der Containersektor mit 298 neuen Aufträgen. Der Wert dieser Aufträge übersteigt jedoch mit 46 Mrd. $ bei weitem alle anderen Sektoren; dies ist darauf zurückzuführen, dass die Werte für diesen Sektor im vergangenen Jahr in allen Teilsektoren und Größenklassen erheblich gestiegen sind.
Container-Neubauten stiegen laut VesselsValue jedoch am wenigsten, was sie trotz der zeitlichen Verzögerung zu attraktiven Investitionen macht. So stiegen die Werte für Post-Panamax-Neubauten von 7.000 TEU um ca. 14,45 % von 101,99 Mio. $ auf 116,73 Mio. $. Im Gegensatz dazu stiegen die 20-Jahres-Post-Panamax-Schiffe im Jahresvergleich sogar um ca. 114,99 % von 20,62 Mio. auf 44,33 Mio. $.