Die Reedereigruppe Höegh kann sich vor Aufträgen für die Car-Carrier-Tochter Autoliners offenbar kaum retten. Ende 2024 wurde ein Rekordwert erzielt. Die Flotte reicht nicht aus.

Um die Nachfrage bedienen zu können will Höegh Autoliners künftig – trotz einer in Fahrt kommenden Neubau-Reihe – weiter auch auf Charter-Schiffe setzen.[ds_preview]

Für das vierte Quartal wurde heute eine „solide finanzielle Leistung“ gemeldet. Die Bruttoeinnahmen beliefen sich auf umgerechnet 352 Millionen $, der Betriebsgewinn (EBITDA) auf 179 Millionen $ und der Nettogewinn nach Steuern auf 138 Millionen $. Die Bruttofrachtrate sank im Vergleich zu Q3 2024 allerdings leicht um 1% auf 100,4 $ pro CBM.

CEO Andreas Enger sagte: „2024 war ein bemerkenswertes Jahr für uns. Wir haben im vierten Quartal ein starkes Finanzergebnis erzielt. Unsere Bemühungen, einen qualitativ hochwertigen Auftragsbestand aufzubauen, waren erfolgreich, wie die Unterzeichnung mehrerer langfristiger Verträge mit führenden OEMs weltweit im letzten Quartal zeigt.“

Zu den Highlights der letzten Monate zählen die Ablieferung der „Höegh Borealis“ im Oktober und der „Höegh Australis“ und „Höegh Sunlight“ im Dezember. Aufgrund diverser neuer Verträge mit großen internationalen Automobilherstellern verzeichnete die skandinavische Reederei „den höchsten Auftragsbestand, den das Unternehmen je hatte.“

„Wir sind weiterhin zuversichtlich, erstklassige und umweltfreundliche Transportlösungen anbieten zu können, was durch die drei neuen Schiffe der Aurora-Klasse in unserer Flotte noch verstärkt wird. Die Schaffung von Werten für unsere Aktionäre bleibt eine unserer obersten Prioritäten, und ich freue mich, eine Quartalsdividende von 90 Mio. $ ankündigen zu können, die im März ausgezahlt wird“, so Enge weiter.

Auch der Blick in die Zukunft ist positiv, wenn auch nicht uneingeschränkt: Nach der normalen saisonalen Abschwächung zu Beginn des Jahres erwarten die Höegh-Entscheider, dass die Volumina im ersten Quartal dem Niveau der letzten Quartale entsprechen werden. Die Ablieferung von Neubauten soll „allmählich einen Teil des Drucks in unserem Segment beseitigen“, aber der allgemeine Markt bleibe stark – und zwar, so das offizielle Statement – „mit mehr Volumen, als wir in den wichtigsten Handelsrouten befördern können.“ Daher soll auch weiter auf dem Chartermarkt nach Tonnage Ausschau gehalten werden. In der jüngeren Vergangenheit hatte Höegh allerdings auch Schiffe abgegeben, dank guter Preise auf dem Secondhand-Markt konnten gute Ergebnisse erzielt werden.

Aber dennoch: die geopolitische Landschaft ist unberechenbar und die Unsicherheit hat in den letzten Wochen mit der Androhung und Einführung neuer Zölle zugenommen. „Höegh Autoliners ist bisher nur in begrenztem Maße direkt betroffen, aber im Allgemeinen wird sich jeder Zoll negativ auf den Gesamtmarkt auswirken. Wir erwarten für Q1 ein EBITDA-Ergebnis, das leicht unter dem des Vorjahresquartals liegt“, so die Prognose.