
Es geht über die bekannte Windforce-Konferenz hinaus: Die Niederlande sind das diesjährige Partnerland – die Zusammenarbeit mit dem deutschen Branchenverband WAB soll aber umfangreicher ausfallen. Man will viel voneinander lernen.
Neu ist, dass die Partnerschaft sich nicht nur auf die dreitägige Windforce-Konferenz bezieht, die vom 16. bis 18. Juni in Bremerhaven stattfindet.[ds_preview]
Vielmehr sind über das gesamte Jahr gemeinsame Aktivitäten geplant. Gestern unterzeichneten Hannah Tijmes, Generalkonsulin des Königreichs der Niederlande und WAB-Geschäftsführer Markus Nölke in Düsseldorf eine entsprechende Vereinbarung.
„Können viel voneinander lernen“
Neben der Konferenz sind digitale Informationsveranstaltungen, ein parlamentarischer Abend in der niederländischen Botschaft in Berlin und gegenseitige Delegationsreisen geplant. Nölke sagte: „Die Niederlande und Deutschland sind führend beim Ausbau der Offshore Windenergie und haben anspruchsvolle Ziele für die ersten Wasserstoff-Projekte. Wir können viel voneinander lernen. Mit den geplanten Aktivitäten wollen wir die Zusammenarbeit intensivieren. Denn unser gemeinsames Ziel, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren und die Energiesicherheit zu stärken, sind nur mit gemeinsamen Anstrengungen und Projekten erreichbar.“
Die WAB ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie, der entstehenden Wasserstoffwirtschaft sowie der Forschung an.
Im Jahr 2024 wurden in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) 73 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 742 MW in Betrieb genommen und zusätzlich neue Fundamente und Anlagen errichtet. In Summe waren in Deutschland Ende 2024 1.639 Anlagen mit einer Leistung von 9,2 Gigawatt (GW) installiert. Mit dem Abschluss des Baus des Windparks Hollandse Kust (Noord) im Dezember 2024 haben die Niederlande eine Offshore-Windkraftkapazität von insgesamt 4,7 GW realisiert, was 16% des nationalen Stromverbrauchs entspricht. Damit hat das Land die selbst gesteckten Ziele in Bezug auf Zeit und Kapazität übertroffen. Möglich wurde dies durch eine stark verkürzte Bauzeit und eine höhere Effizienz, die durch das „One-Stop-Shop“-Prinzip in der Ausschreibungsphase erreicht wurde. Die Niederlande haben sich im Jahr 2020 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 -55 % der CO2-Emissionen (im Vergleich zu 1990) zu reduzieren. Bis 2033 soll eine Gesamtkapazität von 21 GW an Offshore-Windenergie erreicht werden.
Generalkonsulin Hannah Tijmes betonte jetzt: “Wir freuen uns, dass wir mit der Windforce-Konferenz unsere Kräfte zur Lösung der Energiewende bündeln können. Grenzüberschreitende Infrastrukturen für Projekte in den Bereichen Windenergie und Wasserstoff sind das sichtbare Ergebnis einer engen Zusammenarbeit und einer vernetzten Wirtschaft zwischen unseren Regionen.“
Auf diese Weise will man Energie und Synergien schaffen. „Unsere beiden Länder werden von den Ergebnissen de Windforce profitieren. Die diesjährige Sonderausgabe mit den Niederlanden wird das Thema Wasserstoff einbeziehen und unterstreichen, dass die Integration von Projekten in den Bereichen Windenergie und Wasserstoff zu innovativen Lösungen, einer Verringerung des CO2-Ausstoßes und der Versorgungssicherheit führen wird”, so Tijmes weiter.