UPI, LNG
Verlauf des UPI gegenüber S&P 500 (SPX); UPI zeigt verändertes saisonales Muster mit zwei Peaks im Winter und Sommer (© UPI Indices)

Die LNG-Schifffahrt erlebt derzeit eine wechselhafte Zeit. Der Ausblick ist dank einiger politischer Weichenstellungen – etwa von Donald Trump – durchaus ansprechend. In der Flotte steht indes ein Wandel an.

Der Branchendienst UPI LNG hat in seinem jüngsten Shipping Report einige zentrale Faktoren der LNG-Schifffahrt in den Blick genommen, unter anderem die Gruppe der börsennotierten Reedereien in diesem Segment.[ds_preview]

2024 sei besonders herausfordernd gewesen. Der Markt folgte nicht dem üblichen Muster aus Winterwachstum, Frühlingsrückgang und Sommeranstieg. Stattdessen prägten Überkapazitäten und sinkende Spotraten das Jahr. Der UP World LNG Shipping Index (UPI), der börsennotierte LNG-Reedereien weltweit verfolgt, erreichte Ende 2023 ein Allzeithoch. In 2024 zeigte sich jedoch ein verändertes saisonales Muster mit zwei kleinen Peaks im Winter und Sommer.

„Mit der schrittweisen Ausmusterung älterer Schiffe tritt der LNG-Schifffahrtssektor in eine neue Phase ein, in der Effizienz statt reine Kapazitätserweiterung im Vordergrund steht“, heißt es. Dividenden spielen eine zentrale Rolle für Investoren, da viele Anleger wegen der regelmäßigen Ausschüttungen gezielt in Schifffahrtsunternehmen investieren. Die positive Jahresperformance des UPI von +4,41 % unterstreicht die Stabilität des Index trotz Marktunsicherheiten.

  • Excelerate Energy hielt seit Februar 2024 hohe Kurse, gestützt durch starke Quartalsergebnisse und ein 50-Mio. $-Rückkaufprogramm.
  • Dynagas LNG Partners profitierte von einer 345-Mio. $-Refinanzierung für vier LNG-Tanker und kündigte die erste Dividende seit Jahren an.
  • Der Kurs von Golar LNG stieg nach der Betriebsbereitschaft von FLNG Gimi und Übernahmegerüchten auf über 40 $.
  • New Fortress Energy verlor ab März stark an Wert, nachdem Finanzierungsprobleme auftraten und eine 750-Mio. $-Anleihenemission sowie ein 700-Mio. $-Darlehen angekündigt wurden.
  • Awilco LNG geriet unter Druck, als ein lukrativer Chartervertrag des WilForce-Tankers storniert wurde. Daraufhin wurde die Dividende erst gesenkt und dann gestrichen.
  • Cool Company senkte nach schwachen TCE-Raten die Dividende auf 0,15 $ und verlegte das neue Schiff „Kool Tiger“ für den Einsatz auf dem Spotmarkt in den Atlantik. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 40 Mio. $ angekündigt.

Die Zukunft der LNG-Schifffahrt lässt sich nach Ansicht der Analysten längerfristig als optimistisch beschreiben. Die Bedeutung von LNG wächst zunehmend. Die dritte Entwicklungswelle des LNG-Marktes läuft bereits, doch der Ausbau neuer Verflüssigungskapazitäten verzögert sich.

Im Gegensatz dazu sind die Schiffbauer im Zeitplan, was derzeit zu einem Überangebot an LNG-Tankern führt. Ältere LNG-Tanker mit langfristigen Verträgen, vor allem von japanischen Reedereien, verdrängen momentan noch effizientere, moderne Schiffe ohne Charter. Die Verschrottung hat aber bereits begonnen, schreitet jedoch langsam voran.

Schiffe, die von Spotraten abhängen, stehen vor einem schwierigen Jahr. Wenn sich keine schwerwiegenden geopolitischen Störungen ereignen, könnte sich die Lage bis Jahresende verbessern. Die Trump-Regierung fördert verstärkt die Erdgasproduktion, was den globalen LNG-Markt wettbewerbsfähiger macht. Sinkende LNG-Preise werden die Nachfrage ankurbeln und der LNG-Schifffahrt langfristig zugutekommen.       (rup)