Weltraum, Startrampe, Konsortium, Gosa, Raketen
© Harren Group

Die Harren Group und das Raumfahrtunternehmen OHB erhalten vom Bund knapp 1 Mio. € für die Entwicklung einer mobilen Raketenstartrampe.

Die Plattform soll den Start kleiner Trägerraketen von Schiffen aus ermöglichen. Der Förderbescheid für das Projekt „Oslios“ (Offshore Spaceport Lösungsfindung und Infrastrukturentwicklung für orbitale Starts) wurde jetzt in Berlin übergeben. [ds_preview]

Das berichtet jetzt der Weser-Kurier. „Mit Oslios wollen wir Europas unabhängigen Zugang zum All fördern und stärken“, wird OHB-Vorständin Sabine von der Recke zitiert. Geplant ist den Angaben zufolge eine leicht zugängliche, flexible und  kostengünstige Plattform.

Das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB entwickelt eine solche Plattform derzeit gemeinsam mit der Harren Group, Media Mobil und dem DLR-Institut für Flugführung. Der Bund fördert das rund 1,5 Mio. € teure Vorhaben mit knapp 900.000 €.

Im Bundeswirtschaftsministerium hat man das Offshore-Spaceport-Projekt in der Nordsee oft kritisch gesehen. Jetzt betonte Verkehrsstaatssekretär Stefan Schnorr bei der Übergabe allerdings: „Der Weltraum ist ein wichtiger Zukunftsmarkt mit großem wirtschaftlichem Potenzial, auch für die deutsche Wirtschaft.“ Die Nachfrage nach Satelliten und die Bedeutung der Branche würden weiter zunehmen.

Raketen sollen von Schwergutschiff abheben

Herzstück von Oslios ist eine modulare und wiederverwendbare Rampe, die Starts von kleinen Trägerraketen (Micro-Launchern) ermöglicht – von der Nordsee aus, aber auch von anderen Standorten in Europa und weltweit. Die Rampe soll an Bord von Schwergutschiffen der Harren Group installiert werden.

Entsprechende Pläne gibt es bereits seit gut vier Jahren. Bereits im vergangenen Sommer sollte ein erster Test stattfinden – noch ohne die mobile Startrampe und mit kleinen Höhenforschungsraketen, die nicht die Erdumlaufbahn erreichen. Der Test musste jedoch abgesagt werden, weil damals noch nicht alle erforderlichen Genehmigungen vorgelegen hatten.

Bisher stehen für europäische Missionen nur die bekannten Weltraum-Bahnhöfe in den USA, in Russland/Kasachstan und in Kourou (Französisch-Guayana) zur Verfügung. Allein bis 2028 werden weltweit knapp 10.000 Satelliten ins All befördert, zu 86% werde es sich um Kleinsatelliten handeln.