Nach Jahren der Krise kehrt Leben in die Skaramangas-Werft bei Athen zurück. Arbeiter reparieren Tanker, weitere Schiffe warten im Trockendock. Noch vor einem Jahr stand die Werft leer – ein Symbol der griechischen Schuldenkrise.
Reeder George Prokopiou kaufte Skaramangas 2023 vom Staat. Die Regierung von Kyriakos Mitsotakis verkaufte zuvor auch die Elefsina- und Syros-Werften.[ds_preview]
Jetzt lassen Reeder ihre Schiffe wieder in Griechenland warten – statt in der Türkei, Asien oder Rumänien. Obwohl Griechenland 5.500 Handelsschiffe besitzt, verloren seine Werften an Bedeutung. Privatisierungen scheiterten oft. Doch nun gibt es Fortschritte. Skaramangas reparierte 2024 37 Schiffe und will die Zahl 2025 verdoppeln. Landesweit stiegen Schiffsreparaturen von 330 (2013) auf 700 (2023).
Der Werftenanteil am BIP verdoppelte sich auf 1,5 %. Panos Xenokostas, Inhaber von ONEX Shipyards and Technology, der 2020/2018 die Elefsina- und Syros-Werften kaufte, plant den BIP-Anteil auf 2,5 % in fünf Jahren zu erhöhen. Die jährliche Reparaturen stiegen von wenigen Dutzend in der letzten Dekade auf 220 in 2024. ONEX will nun auch Schiffe bauen, Bohrplattformen errichten und Spezialtanker reparieren. Experten sehen Griechenland als Reparaturzentrum für das Mittelmeer. Die Türkei und Asien bleiben führend, doch Griechenland sichert sich Marktanteile.
Die Arbeiter-Vororte westlich von Athen profitieren. In Perama, einer Hafenstadt nahe Piräus, arbeiten dutzende Firmen als Werft-Zulieferer. Die Arbeitslosenquote fiel von 40 % vor zehn Jahren auf ein Rekordtief. Die Unternehmen finden kaum noch Fachkräfte. „Unsere Stadt wächst rasant“, sagt Bürgermeister Yiannis Lagoudakos. (rup)