Immer mehr Reeder entdecken Indien als Schiffbaustandort. Das Land will jetzt massiv in die maritime Industrie einschließlich die Schifffahrt investieren.
Carsten Rehder hat bereits Neubauten in Indien bestellt, ebenso Wilson, Vertom oder auch Samskip. Der Schiffbau-Sektor auf dem Subkontinent hat zuletzt einen Aufschwung erlebt. Und das Wachstum soll sich fortsetzen. [ds_preview]
Indien stellt im Haushaltsjahr 2025-26 rund 6 Mrd. $ für den Schifffahrtssektor bereit. Laut Finanzministerin Nirmala Sitharaman soll vor allem die maritime Infrastruktur des Landes gestärkt werden.
Allein 3 Mrd. $ sollen in einen neuen Maritime Development Fund (MDF) fließen. 49% der Summe kommen vom Staat, den Rest sollen maritime Unternehmen aufbringen. des Fonds beisteuern, der Restbetrag wird von den Hafenbehörden und dem Privatsektor aufgebracht.
Mit Hilfe des Fonds soll das Regierungsziel erreicht werden, den Anteil der unter indischer Flagge fahrenden Schiffe bis 2047 um bis zu 20% zu erhöhen. Die Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass bis 2030 Investitionen in Höhe von bis zu 17 Mrd. $ erfolgen könnten.
Den zweiten Investitionsschwerpunkt bilden die Werften des Landes. In fünf Bundesstaaten sollen Schiffbau-Cluster entstehen, heißt es. An jedem dieser Standorte soll eine Baukapazität von bis zu 1,2 Mio. GT pro Jahr entstehen. Bestehende Werften sollen rund 700 Mio. $ für die Modernisierung und Automatisierung ihrer Produktion erhalten. So will Indien bis 2030 in die Top 10 der Schiffbau-Nationen weltweit vorstoßen, heißt es. Für 2025 liegt die Gesamtkapazität früheren Angaben zufolge bei 69 Mio. GT im Jahr.
Das Budget der Shipbuilding Financial Assistance Policy (SBFAP) wird um 2 Mrd. $ aufgestockt. Diese Finanzinstrument stellt indischen Werften finanzielle Zuschüsse zur Verfügung, um betriebliche Kostennachteile auszugleichen.
Darüber hinaus wird die bestehende Richtlinie zur finanziellen Unterstützung des Schiffbaus (SBF) überarbeitet, wobei indische Eigentümer finanzielle Vergünstigungen erhalten, um veraltete Schiffe abzuwracken und ihre Flotten zu verjüngen. Konkret gibt es eine Gutschrift in Höhe von 40% des Schrottwerts.