Aufgrund der starken Abhängigkeit von in China gebauten Schiffen drohen griechischen Reedern vergleichsweise starke Zusatzkosten durch die geplante US-Regulierung.
Die USA will bekanntlich eine Gebühr pro Hafenanlauf für in China gebaute Schiffe erheben.[ds_preview]
Die Maßnahme zielt darauf ab, die Dominanz chinesischer Werften im globalen Schiffbau einzudämmen und die heimische Schiffbauindustrie zu stärken. Die griechische Schifffahrt ist dabei in besonderem Maße von in China gebauten Schiffen abhängig und wird durch die Einführung der Gebühren sehr wahrscheinlich erheblich getroffen.
Der in Athen ansässige griechische Schiffsmakler Xclusiv bescheinigt der Trump-Regierung eine unberechenbare Handelspolitik, die starke Auswirkungen auf den weltweiten Handel, die globalen Supply Chains als auch auf die griechische Schifffahrt haben wird. Trump hob zum Beispiel die kürzlich beschlossenen 25%-Zölle auf kanadische und mexikanische Einfuhren in die USA teilweise wieder auf. Neben der Einführung einer protektionistischen Zollpolitik strebt Trump an, die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der USA im Schifffahrtssektor zu stärken und abzusichern.
CMA CGM verpflichtet sich
In diesem Kontext verpflichtete sich die französische Reederei CMA CGM umgerechnet 18,4 Mrd. € in die US-Schifffahrt und Logistik zu investieren, um in den nächsten vier Jahren 10.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Der Plan umfasst den Ausbau von Containerterminals, ein Luftfrachtzentrum in Chicago und eine Verdreifachung der US-registrierten Schiffe. Trump kündigte ein Programm zum Bau der „größten Schiffe der Welt“ an.
Die geplanten Gebühren würden in China gebaute Schiffe extrem benachteiligen und die internationalen Frachtkosten erhöhen. Die Branche steht vor einer unsicheren Zukunft mit potenziellen Marktverwerfungen.
Griechenlands Abhängigkeit vom chinesischen Schiffbau
Die griechische Handelsflotte ist stark vom chinesischen Schiffbau abhängig. Besonders betroffen sind Massengutfrachter und General-Cargo-Schiffe (≥ 10.000 tdw). 43% der Flotte wurden in China gebaut. Von den 168 derzeit bestellten Schiffen werden 135 in chinesischen Werften und nur 33 in anderen Ländern gebaut.
Auch im Tankersektor zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit. 26% der bestehenden griechischen Tanker stammen aus China. Der Einfluss chinesischer Werften zeigt sich noch stärker im Auftragsbuch: 216 von 288 neuen Tankern werden im Land der Mitte gebaut.
Am größten ist die Abhängigkeit im Containersektor. 30% der griechischen Containerschiffe wurden in China gefertigt. Besonders auffällig: Alle 46 derzeit bestellten Containerschiffe werden in chinesischen Werften gebaut.
Allerdings werden nur 4% der bestehenden griechischen Gastanker in der Volksrepublik gebaut. Von den 100 bestellten Schiffen entstehen lediglich sieben in chinesischen Werften. (rup)