Der Rückgang der Frachtraten auf einigen großen Containerschifffahrtsrouten führt zu Fahrplanaktivitäten einiger großer Carrier und Allianzen.

In einem heute veröffentlichten Report berichtet der Branchendienst Linerlytica über pausierende oder gestrichene Dienste auf Transpazifik- und Asien-Europa-Diensten.[ds_preview]

Branchenprimus MSC hat demnach bestätigt, dass der eigenständige transpazifischen Mustang-Dienst nicht wieder gestartet wird. Er sollte eigentlich im Juli 2024 wieder aufgenommen werden, wurde aber durch Engpässe in Singapur verzögert.

Auch die OCEAN Alliance von CMA CGM, Cosco/OOCL und Evergreen hat ihre Pläne für den Start eines neuen Asien-Nordeuropa-Dienstes (NEU3) im März verschoben, und es wird erwartet, dass ebenso die neue Premier Alliance von ONE, HMM und Yang Ming den Start von zwei transpazifischen Diensten, die im Mai beginnen sollten, verschiebt.

Die Linerlytica-Analysten betonen jedoch, dass mehr Kapazität zurückgezogen werden muss, um den Abwärtsdruck auf die Frachtraten umzukehren. „Obwohl der Shanghai Containerised Freight Index zeigt, dass die Frachtraten zwischen Shanghai und Nordeuropa am 28. Februar gegenüber der Vorwoche um 7% auf 1.693 USD/TEU gestiegen sind, gibt es keine Unterstützung durch das Frachtvolumen. Die halbherzigen Bemühungen der Reedereien, die Kapazitäten auf der Asien-Nordeuropa-Route zu reduzieren, tragen nur wenig zur Stützung der Frachtraten bei, da die für den 1. März geplanten Ratenerhöhungen angesichts aggressiver Preisnachlässe ins Wasser gefallen sind.“

Obwohl die SCFI-Raten nach Nordeuropa Ende letzter Woche um 7,3% gestiegen sind, stünden die aktuellen Raten immer noch unter Abwärtsdruck, da die Nachfrage immer noch nicht mit dem Angebot in diesem Fahrtgebiet Schritt halte, heißt es in dem Bericht weiter.

Linerlytica geht davon aus, dass die jüngste Umgruppierung der 24.000-TEU-Schiffe von MSC von den Asien-Nordeuropa-Routen zu den Asien-Mittelmeer- und Westafrika-Routen sowie die Aussetzung der geplanten NEU3-Einführung durch die Ocean Alliance die Frachtraten nicht wesentlich verbessern werden, da die wöchentliche Kapazität für Abfahrten im April immer noch bei durchschnittlich über 300.000 TEU liegt.

In der Zwischenzeit sinken die Spotraten für den Transpazifik weiter, wobei der Preis für die Strecke Shanghai-US-Westküste zum ersten Mal seit Januar 2024 unter 2.500 USD/FEU fällt.

„Obwohl MSC die Einstellung des Mustang-Dienstes in den pazifischen Nordwesten bestätigt hat, hat dies keine Auswirkungen auf die unmittelbare Kapazität in diesem Fahrtgebiet, da MSC die ersten vier Abfahrten für diesen Dienst im Februar bereits gestrichen hat“, so der Report. Die geplanten Ratenerhöhungen seien bereits auf die zweite Monatshälfte verschoben, „aber selbst das ist in dem derzeitigen unsicheren Klima unwahrscheinlich, da die zusätzlichen Zölle von 10% auf chinesische Importe in die USA das Transpazifik-Volumen sehr gedämpft halten.“ (PL)