
Der europäische Shortsea-Markt ist für Reeder nach wie vor angespannt. Mittlerweile wächst mit Blick auf das Wetter aber die Hoffnung auf Besserung.
„Ende Februar war auf dem europäischen Kurzstreckenseeverkehrsmarkt keine nennenswerte Entspannung festzustellen“, heißt es im aktuellen Marktbericht des Hamburger Maklers Toepfer Transport.[ds_preview]
Die allgemeine Stimmung der Operator und Eigner wird darin als „bestenfalls bescheiden“ beschrieben. Da sich gegenüber Januar nicht viel geändert habe, sei die Marktteilnehmer zwar etwas enttäuscht, halten die Gesamtsituation aber für gut genug.
Die Marktaktivität bleibt im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen konstant. „Die Vielfalt des Frachtangebots ist immer noch zufriedenstellend, da der Spotmarkt auf den Britischen Inseln und in der Ostsee relativ stabil ist. Im Mittelmeerraum gab es im Vergleich zu den Vorwochen Anzeichen für eine Verbesserung“, heißt es.
Der TSI-35-Index von Toepfer liegt derzeit bei 3.848 €. Er bezieht sich auf geschirrlose General-Cargo-Schiffe oder Minibulker zwischen 3.200 und 3.800 tdw. Der Wert bedeutet einen Rückgang um 2,7% zum Vormonat und sogar um 17,4% im Vergleich zum Vorjahr. Beim TSI-52 (4.800 und 5.600 tdw) fallen das Vormonatsminus mit 0,3% und das Vorjahresminus mit 15,3% leicht geringer aus. Der Index liegt aktuell bei 5.100 €.

Der Hamburger Makler Toepfer Transport führt Wagenborg als Marktführer im Shortsea-Geschäft – sowohl was die Anzahl der Schiffe als auch die Tragfähigkeit (rund 555.000 t) angeht. Der Marktanteil im stark fragmentierten Geschäft liegt bei 3,73%. Damit rangiert Wagenborg vor Wilson (3,49%), Vertom (2,31%), Baltic Shipping (2,22%) und Arklow (2,08%).
Die früheren und anhaltenden Winterstürme wirken sich demnach weiterhin auf den Markt und die Raten aus. Schutzmaßnahmen und verlängerte Hafenaufenthalte stünden weiterhin auf der Tagesordnung. Aber es könnte bald besser werden: „Angesichts der längeren Tage und des beginnenden Frühlings besteht jedoch die begründete Hoffnung auf ein schnelles Ende.“
Zeitcharterverträge, die sich dem Ende ihrer vereinbarten Laufzeit nähern, werden laut den Toepfer-Analysten nicht verlängert, da die Erträge mit den zuvor gezahlten Raten nicht mithalten können. Zuletzt hatte der Makler berichtet, dass die Eigner nicht bereit waren, Raten unter 4.000 Euro pro Tag für ältere Shortsea-Schiffe mit etwa 3.800 tdw zu vereinbaren. „Im Februar wurde dieses Niveau leicht nach unten korrigiert. Neuere und treibstoffeffiziente Schiffe haben jedoch die höheren Raten der letzten Monate beibehalten“, so der Report weiter.