Das neue Zollschiff „Rügen“ – das größte der Zollflotte – ist in Stralsund getauft und in Betrieb genommen worden.

Der Präsident der Generalzolldirektion, Armin Rolfink, sagte bei den Feierlichkeiten: „Mit der Indienststellung der ›Rügen‹ setzen wir einen wichtigen Meilenstein für die Stärkung und zugleich nachhaltige Modernisierung unserer Zollflotte.[ds_preview]Dieses hochmoderne Zollschiff vereint eine hohe Leistungsfähigkeit mit innovativer und umweltbewusster Technologie, mit der wir unsere wichtigen zollrechtlichen Aufgaben auf See künftig noch effizienter wahrnehmen können.“

An Bord sorgen vier MTU-Gasmotoren von Rolls-Royce für den Antrieb und zwei weitere für die Stromversorgung. Der Rolls-Royce-Konzern rüstet derzeit vier neue Schiffe des deutschen Zolls mit insgesamt 15 MTU-Gasmotoren aus, die für Antrieb und zum Teil auch für Bordstrom sorgen.

Im Rahmen einer Modernisierung ergänzen die Neubauten die Zollflotte auf Nord- und Ostsee, die zum Großteil auf MTU-Power vertraue, heißt es. Vorteile der Motoren sind ihre niedrigen Emissionen hinsichtlich Abgase und Geräusche und ihr dynamisches Verhalten.

Die neue 67 m lange „Rügen“, die für mehrwöchige Einsätze auf See vorgesehen ist und auf der Fassmer-Werft im norddeutschen Berne entstand, wird von vier 16-Zylinder Gasmotoren der MTU-Baureihe 4000 und zwei Verstellpropellern angetrieben wird.

Mitsamt E-Motoren und zwei Bordstromaggregaten (ebenfalls 16V4000 mtu-Gasmotoren) kann das Schiff je nach Bedarf in verschiedenen Fahrmodi betrieben werden: rein-gaselektrisch, rein gas-mechanisch und im Boosterbetrieb. Im Booster bringen alle vier Hauptmotoren mit einer Leistung von jeweils 1.492 kW sowie die E-Motoren, die den Strom von den Bordaggregaten erhalten, die „Rügen“ auf eine Höchstgeschwindigkeit von 23 kn.

Die drei weiteren 55-Meter langen Zollschiffe werden aktuell von der zur Werftengruppe NVL gehörenden Peene-Werft in Wolgast gebaut und mit je drei 16-Zylinder MTU-Gasmotoren der Baureihe 4000 ausgestattet, die jeweils einen Festpropeller antreiben. Um die Höchstgeschwindigkeit von rund 26 Knoten zu erreichen, wurde ihre Leistung um zehn Prozent gesteigert auf jeweils 1.641 kW.

„Wir gratulieren dem deutschen Zoll zur Inbetriebnahme seines neuen Einsatzschiffs „Rügen“ und der drei weiteren neuen Schiffe. Bei den verantwortungsvollen Aufgaben der Küstenwache spielen Zuverlässigkeit, einfache Bedienung, dynamisches Motorverhalten und niedrige Emissionswerte der Antriebssysteme eine große Rolle. Diese Vorteile der mtu-Gasmotoren unterstützen uns dabei, unseren Marktanteil in unserem strategischen Geschäftsfeld Marine weiter auszubauen“, erklärte Denise Kurtulus, Senior Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems.

Die Motoren unterschreiten die Grenzwerte aktueller Emissionsrichtlinien (wie IMO III) nach Angaben des Herstellers bereits ohne Abgasnachbehandlung „erheblich“. Die Partikelmasse liege unter der Nachweisgrenze und sie stoßen nur geringe Mengen an Stickoxiden aus. Mit einer doppelwandigen Ausführung des Gassystems könne der Maschinenraum „ähnlich wie bei einem Dieselantrieb“ ausgeführt werden.