Bei German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven hat der Umbau des Container-Feederschiffs »Wes Amelie« für den künftigen LNG-Betrieb begonnen.
Mit Hilfe des Schwimmkrans »Athlet III« wurde ein rund 500 m³ fassender Flüssigerdgas-Vorratstank auf dem 153 m l[ds_preview]angen Containerschiff (1.036 TEU) der Wessels Reederei aus Haren installiert. In den nächsten Tagen soll noch eine von Stahlbau-Nord in Bremerhaven produzierte Einhausung über den Tank gesetzt werden.
Zum ersten Mal weltweit wird ein Containerschiff auf sogenannten Dual-Fuel-Betrieb umgerüstet. Damit kann der 2011 in China gebaute Frachter vom Typ SSW Super 1000 mit Gas (LNG) oder alternativ mit herkömmlichem Schiffsdiesel betrieben werden. Das gesamte Investitionsvorhaben für die Reederei Wessels wird mit etwa 7,5 Mio. € angegeben, wobei das Bundesverkehrsministerium (BMVI) mit einer siebenstelligen Fördersumme beteiligt ist.
In einem Ausschreibungsverfahren hatte sich German Dry Docks (GDD) im Winter gegen drei andere Werften durchgesetzt. »Wir haben uns auch aufgrund der anerkannten Expertise sowie der kurzen Wege vor Ort für GDD entschieden“, begründete seinerzeit die Harener Reederei Wessels ihre Entscheidung.
Das Projekt ist als sogenannter »Green Shipping Retrofit« der erste Umbau dieser Art auf einem Containerschiff. Dabei unterstützen GDD und MWB Power einerseits MAN Diesel & Turbo bei der Umrüstung des MAN-Hauptmotors vom Typ 8 L 48/60B. Zum anderen übernimmt GDD die klassischen Arbeiten wie den Rohrleitungsbau und den Einbau des in China produzierten LNG–Tanks inklusive der dafür benötigten Stahlsektionen im Vorschiff der »WES Amelie«.
Durch die extremen Temperaturen (LNG bei -162°C) müssen spezielle Edelstahllegierungen für die Rohrleitungen und den Tank verwendet und verarbeitet werden. GDD soll auch unter anderem das von TGE Marine Gas Engineering gelieferte Gasequipment und die Gasregeleinheit auf dem Schiff verbauen. Bureau Veritas betreut als Klassifikationsgesellschaft die Arbeiten auf dem Schiff.
Die Reederei Wessels betreibt derzeit 29 Küstenmotorschiffe, vier Container- und sieben Mehrzweckfrachter. Am Standort Haren/Ems werden 45 Mitarbeiter beschäftigt. (eck)
