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Australien

Die umstrittene Privatisierung des Port of Melbourne hat begonnen. Die Regierung des Staates Victoria nimmt mittlerweile Gebote[ds_preview] an. Gegenstand ist ein Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 50 Jahren, für den es reges Interesse geben soll. Wie es hieß, hätten bereits mehrere australische Infrastrukturunternehmen ernste Übernahmeabsichten bekundet und ebensolche seien auch aus Kanada und China signalisiert worden. Von der Privatisierung erhofft man sich einen schnelleren und effizienteren Betrieb des Hafens sowie rund 4Mrd. US-$ Verkaufserlös.

Belgien

Der Hafen Antwerpen hat für den mit Nachdruck verfolgten Aufbau einer LNG-Versorgungsinfrastruktur jetzt einen Investor und Betreiber für eine solche Anlage gefunden: den Konzern Engie LNG Solutions. Er wird die notwendigen Anlagen ab 1. Oktober bauen und nach Fertigstellung 30 Jahre betreiben.

Hongkong

Seit der Einführung der Air Pollution Control im Juli 2015 hat sich die Luftqualität im Bereich der Kwai Chung Container Terminals in Hongkong nach Angaben des Environmental Protection Department deutlich verbessert. Gemessen am Stand von 2010 haben sich die Schwefelemissionen mit Stand Ende 2014 bereits um 37% verringert. Inzwischen haben in Hongkong außerdem die Baggerarbeiten für die Vertiefung des Hung Hom Fahrwassers begonnen. Sie sollen in zwölf Monaten abgeschlossen sein.

Indonesien

Die Regierung hat im Zusammenhang mit dem Tiefwasserhafen-Projekt Subang in West-Java im Haushalt 600Mio. $ für Landgewinnung und Infrastruktur bereitgestellt. Für weitere Maßnahmen wird auf finanzielle Hilfe aus Japan gehofft. Sollte dies eintreten, könnte die erste Phase des Projektes mit einer Umschlagkapazität von 250.000TEU p.a. 2019 in Betrieb genommen werden. Sehr viel weitergehende Pläne sehen mit sehr viel höheren Investitionen eine Umschlagkapazität bis 2037 auf 7,5Mio. TEU vor.

Kambodscha

Die Regierung macht Druck, endlich mit der zweiten Bauphase des Containerterminals voranzukommen, der von Phnom Penh Autonomous Port (PPAP) betriebenen wird. Erstes Ziel ist, 2016 die Umschlagkapazität von 145.000TEU auf 160.000TEU zu steigern. Die zweite Bauphase soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein, eine dritte 2018, um schließlich auf jährlich 500.000TEU zu kommen.

Kenia

Die erste Bauphase des zweiten Containerterminals, an dem bei einer Wassertiefe von 15m Schiffe mit Kapazitäten für bis zu 6.000TEU abgefertigt werden können, soll abgeschlossen sein. Zwei Liegeplätze von jeweils 250m Länge stehen zur Verfügung. Die zweite Bauphase soll 2017 beendet werden, die dritte 2010. Offiziell heißt es, dass die Gesamtumschlagkapazität dann 2,5Mio. TEU p.a. betragen soll.

Kuba

US-Logistikexperten, die im Gefolge des Obama-Besuches auf der Insel weilten, bestätigten, dass das Land alles Potenzial habe, eine Schlüsselfunktion als »Key Shipping Hub« in der Region auszuüben – trotz überbordender Bürokratie und zurzeit noch miserabler Infrastruktur. Eine wichtige Funktion könnte nach entsprechendem Ausbau u.a. der Hafen Mariel übernehmen, wenn dort Postpanamax-Schiffe ihre für US-Ostküstenhäfen bestimmten Boxen auf kleinere Schiffe umladen können. Gleiches gilt für mexikanisch Häfen, die ebenfalls nicht auf die Abfertigung von Mega-Carriern vorbereitet bzw. wegen zu geringer Wassertiefe nicht geeignet sind.

Panama

Die Vizepräsidentin und Außenministerin Isabel de Saint Malo hat kürzlich während eines Vortrages in der London School of Economics erhebliche Zweifel über die angekündigten wirtschaftlichen Vorteile eines Nicaragua-Kanals gegenüber dem Panamakanal geäußert. Sicherlich nicht ohne Voranstellung eigener Interessen, aber sichtlich auch unter dem Druck der möglichen Konkurrenz. »Wir könnten eine dritte, vierte, fünfte Expansion mit weit geringeren Investitionen realisieren, als der Bau eines Kanals in Nicaragua kosten würde«, so Isabel de Saint Malo. Bereits ein Jahr zuvor hatte der damalige Chef der Panama-Kanalverwaltung die Kosten für eine mögliche vierte Erweiterung der Schleusen auf 16 bis 17Mrd. $ beziffert, die des Konkurrenzprojektes auf mindestens 50Mrd. $. Bereits damals seien Studien in die Wege geleitet worden, eine nochmalige Erweiterung des Kanals zu prüfen. Die offizielle Inbetriebnahme der aktuellen Erweiterung des Panamakanals ist für den 26. Juni 2016 angekündigt.

Schweden

Der Hafen Göteborg will seine Aktivitäten mit der Aufbereitung einer Fläche von 220.000m2 beträchtlich ausweiten. Die Regierung hat inzwischen für dieses 120-Mio.-$-Projekt grünes Licht gegeben. Noch ist nicht entschieden, ob der dort entstehende Terminal auf den Umschlag von Containern oder RoRo-Ladungen oder auf eine Kombination von beidem ausgerichtet wird. Auf jeden Fall soll er von einem externen Unternehmen betrieben werden.

Sri Lanka

Das chinesische Konsortium CHEC Port City Colombo (Pvt) Ltd. hat die Entscheidung der kürzlich neu gewählten Regierung des Inselstaates begrüßt, dass die Arbeiten an dem 1,4-Mrd.-$-Projekt wieder aufgenommen werden können. Sie waren vor gut einem Jahr auf Eis gelegt worden, nachdem der Präsident des Landes eine Studie über die Rolle Chinas in Sri Lanka hatte anfertigen lassen. Ein Teil davon ist der im Rahmen eines Joint Ventures mit Colombos Hafenverwaltung geschlossene 35-Jahres-Kontrakt für den Bau und Betrieb des Containerterminals. An dem Joint Venture hält China Merchants 85%, die restlichen 15% liegen bei der Hafenverwaltung. Die Aufhebung der Restriktionen erfolgte eine Woche vor dem Staatsbesuch von Sri Lankas neuem Premierminister in Beijing.

 


HJW