Print Friendly, PDF & Email

Die schleppende Entwicklung im LNG-Markt f[ds_preview]ür den Schiffsantrieb sorgt für einen gewichtigen Schritt: Der Bunkerkonzern Bomin zieht sich aus seinem Joint Venture mit Linde zurück.

Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, wurde der 50%-Anteil aus dem gemeinsam mit Linde geführten Projekt »Bomin Linde LNG« an die Linde AG verkauft, die damit künftig sämtliche Anteile hält. Das Joint Venture war 2012 gegründet worden mit dem Ziel, an der Entwicklung von LNG als Kraftstoff mitzuwirken. Der Technologie war seinerzeit großes Potential vorausgesagt worden. Das trifft prinzipiell auch heute noch zu. Allerdings hat der gesunkene Ölpreis für eine große Verzögerung gesorgt. Der Aufwand zur Umrüstung auf einen Flüsiggas-Antrieb rentiert sich für Reeder derzeit nicht. Diese haben zum Teil ohnehin mit großen Liquiditätsproblemen zu kämpfen.

Geringe Nachfrage nach LNG

»Die Entscheidung von Bomin basiert auf der Geschwindigkeit, mit der sich Änderungen gesetzlicher Bestimmungen auf die Versorgungskette für Schiffskraftstoffe auswirken. Die Nachfrage nach LNG war geringer als erwartet, und obwohl LNG ein tragfähiges und sauberes Kraftstoffprodukt ist, richtet sich der Fokus von Bomin kurz- bis mittelfristig auf alternative, den Emissionsvorschriften entsprechende Produktlösungen«, teilte Bomin mit. Die Aktivitäten der Linde AG können noch bis Ende März 2017 unter dem bisherigen Namen Bomin Linde LNG fortgeführt werden, bevor dieser durch eine
neue Marke ersetzt wird, hieß es.

In einem Interview mit der HANSA hatte Bomin-Geschäftsführer Thomas Roller erst im September das Joint Venture als »gute Ausgangsposition« bezeichnet. Damit könne man am Markt partizipieren, sobald die Nachfrage anziehe.

Bomin ist über ihre Tochtergesellschaften seit 40 Jahren im Bunkergeschäft aktiv. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als einer der weltweit führenden unabhängigen Händler und Lieferante von Bunkeröl. Man ist mit 300 Mitarbeitern an 30 Standorten rund um den Globus vertreten.